Red Bull Mobile:Brause-Handy aus Salzburg

Wo es Red Bull gibt, soll es künftig auch Handys des Getränkevermarkters geben: Red Bull drängt weltweit in das Mobilfunkgeschäft. In Deutschland könnte es vor Weihnachten schon so weit sein. Und wie fast immer fährt Red Bull dabei Huckepack.

Red Bull hat das so gut hinbekommen wie kein anderes Unternehmen: Es ist omnipräsent, obwohl es fast nichts selbst produziert. Nur Ideen.

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Das Geschäft mit der Red-Bull-Brause läuft nicht mehr ganz so rund wie früher. in den letzten Jahren hat sich das Nettoergebnis von Red Bull fast halbiert.

(Foto: ddp)

Jetzt gibt es wieder so eine Idee: Red Bull will im großen Stil den Mobilfunkmarkt erobern. In Österreich, Ungarn und der Schweiz ist das Unternehmen schon länger mit Handys präsent, künftig sollen aber in allen 140 Ländern, in denen die Brausen von Red Bull erhältlich sind, Mobilfunkdienste angeboten werden.

Und es dürfte dabei ähnlich laufen wie derzeit in Österreich. Red Bull Mobile ist im Grunde nur eine Hülle, hinter der sich Telekom Austria verbirgt. In Deutschland, so weiß es das österreichische Wirtschaftsblatt, soll Red Bull bereits im November starten - pünktlich zum Weihnachtsgeschäft. Im nächsten Jahr sollen weitere wichtige Märkte in Europa und Asien folgen.

Partner in Deutschland wird offenbar der Handynetzbetreiber O2 werden. Außer dem Namen wird Red Bull dann voraussichtlich auch Inhalte liefern, die im eigenen Salzburger Red Bull Media House produziert werden. Die Handys bieten damit Red Bull die Möglichkeit, sich auf dem eigens geschaffenen Handy-TV-Kanal zu präsentieren, zum Beispiel mit Videos von den Red-Bull-Flugshows, Interviews und Nachrichten.

Mateschitz - und viele Zufälle

Daneben wolle Red Bull Mobile auch als Netzwerkbetreiber auftreten, wiederum nur im Huckepack-Verfahren als Mobile Virtuell Network Operator (MVNO): Red Bull würde dann die Infrastruktur eines Handynetzbetreibers nutzen.

Die Anzahl der Kunden in Österreich bewege sich bislang im "zweistelligen Tausenderbereich", zitiert das Wirtschaftsblatt einen Sprecher von Telekom Austria. Offenbar wurden damit aber schon die Erwartungen des Konzerns erfüllt.

Hinter Red Bull steckt Dietrich Mateschitz - ein Marketingkünstler, der seine Leidenschaft für Extremsportarten zum Konzept für seinen Brause-Konzern gemacht hat. Die Entdeckung von Red Bull verdankte er dabei glücklichen Zufällen: Im Jahr 1982, damals als Blendax-Vertriebler, habe er in einem Hotel eine Newsweek durchblättert, in der gerade eine Liste der größten Steuerzahler Japans abgedruckt war, berichtet das Manager Magazin. Ganz oben stand da ein Produzent von Energy Drinks - Mateschitz verstand, dass sich mit Aufputsch-Flüssigkeiten richtig viel Geld verdienen ließ.

Praktischerweise stellte auch ein Blendax-Geschäftspartner in Asien ein solches Getränk her, dass unter dem thailändischen Namen "Krating Daeng" vertrieben wurde. Mateschitz musste nur noch den Namen ins Englische übertragen - Red Bull - und das Getränk in Europa vermarkten. Das ist ihm gelungen.

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