Rechtsstreit um Pudding:Flecki darf weiter wildern

Ein bizarrer Rechtsstreit ist vorläufig beendet. Dr. Oetker hatte Aldi Süd vorgeworfen, den patentierten Geschmack und das Aussehen des gelb-braunen Schoko-Vanillie-Puddings "Paula" kopiert und unter dem Namen "Flecki" auf den Markt gebracht zu haben. Das Düsseldorfer Landgericht zählte Schoko-Flecken im Dessert, begutachtete die Verpackung und löffelte beide Puddings. Das Urteil: Aldi Süd darf "Flecki" weiter verkaufen.

Paula muss Flecki dulden: Dr. Oetker ist vorläufig damit gescheitert, den Verkauf des Schoko-Vanille-Pudding "Flecki" des Discounters Aldi Süd verbieten zu lassen. Das Landgericht Düsseldorf wies am Donnerstag den Eilantrag von Dr. Oetker zurück. Dr. Oetker hatte sein Produkt "Paula" 2006 auf den Markt gebracht und sich das Geschmacksmuster schützen lassen. Aldi Süd verkauft "Flecki" seit November 2011. Hergestellt wird der Aldi-Pudding von der Molkerei Gropper im bayerischen Bissingen.

Merkmal beider Produkte ist die gelb-braun-gefleckte Zusammensetzung. Das Landgericht sah darin jedoch keine Verletzung des Designrechts. Dr. Oetker will das Urteil nun prüfen. "Dann werden wir entscheiden, ob wir weitere juristische Schritte einleiten", sagte ein Konzernsprecher. Grundsätzlich müsse es einem Wettbewerber möglich sein, "ein Milchprodukt zur kindgerechten Gestaltung in die Nähe einer Kuh und deren Fell zu bringen", meinten die Richter. Gleichzeitig müsse aber auch sichergestellt sein, dass der Käufer nicht über den Hersteller getäuscht werde. Also dass der Kunde glaubt, einen Paula-Pudding zu kaufen, in Wahrheit aber Flecki löffeln muss.

Die "Paula"-Flecken seien scharf abgegrenzt, so das Gericht, die "Flecki"-Felder dagegen seien durch Stege miteinander verbunden. Auch die Aufmachung unterscheide sich deutlich. Paula sei eine coole Kuh mit Sonnenbrille, Flecki hingegen eher eine magere, weiße Kuh mit Glocke.

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