Reaktion auf Fed-Entscheidung:Dax steigt auf Rekordhoch

Die deutsche Börse feiert die Entscheidung von Fed-Chef Bernanke, den Markt weiter mit Geld zu fluten. Der deutsche Leitindex Dax steigt am Morgen auf ein neues Allzeithoch. Auch in den USA und Asien sind die Anleger euphorisch.

Die Aussicht auf eine anhaltend lockere Geldpolitik der amerikanischen Notenbank Fed hat den Dax am Donnerstagmorgen auf ein neues Rekordhoch getrieben. Der deutsche Leitindex legte zwischenzeitlich um 1,2 Prozent auf 8740,73 Zähler zu. "Die Geldflut hält an, das weckt bei den Anlegern erst einmal die Kauflaune", sagte ein Händler.

Fed-Chef Ben Bernanke hatte am Mittwochabend überraschend erklärt, auf eine Reduzierung der Konjunkturhilfen vorerst zu verzichten. Er machte deutlich, dass die US-Notenbank die Wirtschaft noch nicht für robust genug hält, um ihre monatlichen Wertpapierankäufe über 85 Milliarden Euro langsam zurückzufahren. Ob die Zentralbank noch in diesem Jahr damit beginnen könnte, ließ er offen.

Auch die Aktienmärkte in Fernost haben von der Entscheidung der Fed profitiert. An den Börsen in Schwellenländern wie Indonesien und den Philippinen schossen die Indizes noch stärker in die Höhe. In Japan waren vor allem Rohstofftitel gefragt, denn die Fortführung der Fed-Maßnahmen dürfte die weltweite Nachfrage etwa nach Metallen stützen. Der Tokioter Leitindex Nikkei mit seinen 225 führenden Werten beendete den Handel 1,8 Prozent im Plus bei 14.766 Punkten, so hoch wie seit acht Wochen nicht mehr.

Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans legte 2,3 Prozent zu. Die Börse in Jakarta stieg um 4,4 Prozent, die in Manila um gut drei Prozent. In den vergangenen Monaten hatte allein die Erwartung einer Drosselung in den USA zu massiven Kapitalabflüssen aus Schwellenländern geführt.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrials hatte bereits am Mittwoch bei 15.709 Punkten ein Allzeithoch erreicht. Den Handel beendete der weltweit wichtigste Aktienindex mit plus 0,95 Prozent bei 15 676,94 Punkten auf einem neuen Schlussrekord. "Die Märkte sind begeistert", sagte Frederic Neumann von HSBC.

Die Fed-Entscheidung setzte dagegen den Dollar unter Druck: Zum Euro gab die US-Währung auf 1,3524 Dollar nach. Zum Yen sackte der Dollar auf 98,40 Yen ab.

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