Räucherlachs:Fauler Fisch

Pünktlich zu Weihnachten hat "Öko-Test" sich des Lachses angenommen und reges Leben in der Verkaufsware entdeckt.

In mehr als der Hälfte der getesteten Räucherlachs-Marken hätten sich viel zu viele Krankheitserreger getummelt, berichtet das Frankfurter Verbrauchermagazin am Montag aus seiner Dezemberausgabe.

Im Labor wurden demnach insgesamt 19 Räucherlachs-Seiten, davon drei aus ökologischer Lachszucht, untersucht. Hochgradig verdorben waren dem Bericht zufolge unter anderem der Delikato-Lachs von Aldi Nord sowie zwei Öko-Lachse.

Lob für Penny-Ware

Empfehlen können die Tester unter anderem das billigste Angebot im Test: "Prima-Kost"-Räucherlachs von Penny zum 100-Gramm-Preis von 55 Cent.

Aldi-Nord wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Testergebnis äußern. Der Discounter und sechs weitere Anbieter mit schlechten Testergebnissen legten dem Bericht zufolge jedoch Gutachten vor, nach denen andere Chargen des Produkts mikrobiologisch einwandfrei waren.

Eine Sorte enthielt laut "Öko-Test" so viele Listerien - ein Bakterium, dass bei Schwangeren, älteren und immungeschwächten Menschen schwere Erkrankungen auslösen kann -, dass der Lachs gar nicht hätte verkauft werden dürfen.

Sieben Räucherlachs-Marken seien mit einem künstlichen Farbstoff aufgepeppt worden, der zu Sehstörungen führen könne.

Grundsätzlich sei Lachs aber gesund, betont Öko-Test. Die Experten empfehlen, Räucherlachs am besten weit vor dem Verfallsdatum zu verzehren - dann haben die Keime weniger Gelegenheit, sich zu vermehren. Zudem müsse auch zuhause auf eine ausreichende Kühlung geachtet werden; gegebenenfalls könne der Lachs bis zum Verzehr auch eingefroren werden.

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