Quelle: Notkredit noch nicht gesichert:Das Bangen geht weiter

Zu früh gefreut? Der Bund pfeift Bayern zurück. Offenbar ist der wichtige Kredit für Quelle längst noch nicht sicher. Nach wie vor fehlt es an Sicherheiten.

Das zum insolventen Arcandor-Konzern gehörende Versandhaus Quelle muss weiter um den Druck seines Winterkatalogs bangen. Denn der angekündigte Notkredit in Höhe von 50 Millionen Euro ist offenbar längst nicht so sicher, wie es vor allem die bayerische Landesregierung am Mittwochabend verkündigte.

Quelle: Notkredit noch nicht gesichert: Das Versandhaus Quelle muss weiter um den Druck seines Kataloges bangen. Ein Kredit ist noch nicht bewilligt.

Das Versandhaus Quelle muss weiter um den Druck seines Kataloges bangen. Ein Kredit ist noch nicht bewilligt.

(Foto: Foto: AP)

Bayern hatte nach einer Sitzung des Bürgschaftsausschusses erklärt, die Gewährung des rettenden Massekredits über 50 Millionen Euro für Quelle sei beschlossene Sache. Das Handelsblatt und das ZDF haben jedoch übereinstimmend aus dem Bundeswirtschafts- und Bundesfinanzministerium erfahren, dass es noch keine Einigung gibt.

Zuvor hatte Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon von einem Durchbruch gesprochen. "Die Quelle kann weiterarbeiten", sagte der CSU-Politiker im Anschluss an die Sitzung.

Allerdings müssten noch Kreditbedingungen und Rückzahlungsmodalitäten geklärt werden. Fahrenschon hatte jedoch keinen Zweifel daran gelassen, dass diese Gespräche zu einem erfolgreichen Abschluss geführt werden könnten. Bei den Verhandlungen gehe es nur noch um ein "Nacharbeiten".

Sicherheiten fehlen

Für die bayerische Landesregierung ist die Rettung des Versandhändlers deshalb so wichtig, weil Quelle im fränkischen Fürth seinen Firmenhauptsitz hat.

Die Bundesministerien widersprachen jedoch der öffentlichen Darstellung Bayerns. Die Aussage der bayerischen Seite, es gehe allenfalls noch um die Klärung technischer Details, sei falsch. Nach wie vor fehle es an Sicherheiten, hieß es in den Berliner Ministerien. Es würden voraussichtlich noch einige Tage vergehen, ehe man den Fall abschließend beurteilen könne, schreibt das Handelsblatt.

Noch am Mittwochabend hatte es aus Regierungskreisen geheißen, die Bundesregierung greife der Arcandor-Tochter mit einem Massekredit unter die Arme, um den Betrieb aufrecht zu erhalten und den Winterkatalog drucken zu können. Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil hatte den Kredit indirekt bestätigt. "Der Massekredit macht den Weg frei für die Entwicklung einer Fortführung von Quelle", erklärte er am Mittwochabend.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: