Puma-Chef Koch über Vorgänger Zeitz:"Das war ein Foul"

Bilanz-Pk Puma

Der Vorstandsvorsitzende des Sportartikelherstellers Puma, Franz Koch, auf der Bilanz-Pressekonferenz des Unternehmens in Herzogenaurach.

(Foto: dpa)

Puma steht vor einer ungewissen Zukunft: Mitten in der Krise verlassen mehrere Top-Manager den Sportartikelhersteller - darunter auch der Vorstandsvorsitzende Franz Koch. Einen seiner letzten öffentlichen Auftritte nutzt der Noch-Chef für einen Seitenhieb gegen seinen Vorgänger.

Mit einer Sportmetapher machte Puma-Chef Franz Koch klar, was er vom Verhalten seines Vorgängers und Mentors Jochen Zeitz hält: "Im Sport würde man sagen, das war ein Foul", sagte Koch bei seiner letzten Bilanz-Pressekonferenz am Donnerstag. "Das ist aus meiner Sicht nicht glücklich gelaufen." Zeitz, der 18 Jahre an der Spitze von Puma stand, hatte im Herbst seinen Nachfolger mit einem ungewöhnlichen öffentlichen Rüffel brüskiert. In einem Interview sagte der damalige Verwaltungsratschef, dass Koch dringend handeln müsse, damit Puma wieder bessere Ergebnisse erziele.

Koch hatte den Vorstandsposten im Sommer 2011 übernommen - konnte aber seither keine guten Ergebnisse präsentieren. Der 33-Jährige soll Ende März gehen, das Unternehmen hatte ihn mitten im größten Konzernumbau seit 20 Jahren im Dezember überraschend entlassen. Ein Nachfolger ist noch nicht gefunden.

Der Konzern steckt weiter in der Krise: Trotz eines Rekordumsatzes ist der Gewinn im vergangenen Jahr um 70 Prozent auf 70,2 Millionen Euro abgestürzt, wie Koch nun mitteilte. Puma wird derzeit massiv umgebaut, damit das Unternehmen wieder profitabler wird. 450 der weltweit 11.300 Stellen sollen wegfallen. Unklar ist, wer die Franken in die Zukunft führen wird: Neben Chef Franz Koch verlassen auch viele weitere Top-Manager den Konzern.

In der Branche wurde die Frage aufgeworfen, ob die schlechten Ergebnisse nicht auch auf Versäumnisse von Zeitz zurückzuführen sind - der hatte Puma in seiner Amtszeit von der Pleite-Firma zum hochprofitablen Unternehmen getrimmt. "18 Monate sind nicht genug Zeit, um die Transformation des Unternehmens erfolgreich zu begleiten", sagte Koch nun. "Als Sportler bin ich aber gewohnt, wieder aufzustehen."

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