Vom Kodak-Film zur gelben Telefonzelle: Diese Erfindungen waren nicht aus unserem Alltag wegzudenken - bis sie von der Zukunft eingeholt wurden.
Jahrzehntelang war sie in allen Haushalten zu finden: die Glühbirne. Der Markt war in festen Händen: Wenige große Anbieter teilten sich das weltweite Geschäft auf und machten sehr gute Umsätze. Die Münchner Lichtfirma Osram war darunter, und der niederländische Konkurrent Philips. Doch nun ist alles anders. Die EU-Kommission hatte die gute alte Glühbirne irgendwann schrittweise verboten, auch die Schweiz, Australien und andere Länder zogen nach. Glühbirnen verbrauchen zu viel Energie. Das Wehklagen war groß: Das neue Licht von Energiesparlampen sei nicht warm genug, hieß es. Und schön seien die neuen Leuchtmittel auch nicht. Manche Konsumenten sicherten sich noch größere Bestände von Glühbirnen und lagern diese. Aber der Markt wandelt sich inzwischen so radikal und schnell wie kaum ein anderer: Leuchtmittel der Zukunft sind langlebige "Licht emittierende Dioden" (LED), auch mit organischen Leuchtdioden (OLED) wird schon geforscht. Das ist eine völlig neue Technik. Die Umsätze mit traditionellen Glühbirnen, Neonröhren oder Energiesparlampen brechen gleichzeitig weg. Osram muss nun drastisch sparen und streicht weitere knapp 8000 Arbeitsplätze, das ist fast jeder vierte Job im Unternehmen. Ob das reicht?
(Caspar Busse)