Premiere:Silvio Berlusconi investiert in Deutschland

Nach dem Medienmogul Rupert Murdoch nun Italiens Ministerpräsident und Medienunternehmer: Silvio Berlusconi hat sich Anteile an Premiere gesichert.

Über seine Finanzholding Fininvest habe Berlusconi zuletzt 3,134 Prozent der Premiere-Stammaktien gehalten, teilte der Sender am Montag in München mit. Ob es sich um einen kompletten Neueinstieg oder die Erhöhung eines bereits vorhandenen Anteils handelt, blieb zunächst unklar. Die Meldeschwelle für Beteiligungen liegt bei drei Prozent. Murdoch hält über seine News Corp. derzeit 25,01 Prozent an Premiere und ist damit größter Aktionär.

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(Foto: Foto: ddp)

Die Premiere-Aktie reagierte am Montag mit Freudensprüngen auf die Nachricht von Berlusconis Einstieg. Am Nachmittag stand das Papier zeitweise mehr als 30 Prozent im Plus bei 3,72 Euro.

"Es sorgt natürlich für Fantasie, dass bei Premiere jetzt mit Rupert Murdoch und Silvio Berlusconi zwei Milliardäre mit von der Partie sind", sagte ein Frankfurter Aktienhändler.

Spekuliert wurde an der Börse unter anderem über einen möglichen späteren Verkauf der Papiere von Berlusconi an Murdoch, dem in den vergangenen Monaten immer wieder Interesse an einer Übernahme von Premiere nachgesagt wurde. Die News Corp hat dies bislang aber nicht kommentiert.

Auch zu dem Einstieg von Berlusconi wollte sich ein Sprecher von News Corp. am Montag auf Anfrage nicht äußern.

Der Abosender ist wegen tiefroter Zahlen und steigender Schulden zunehmend in Bedrängnis geraten. Im dritten Quartal musste das Unternehmen einen überraschend hohen Verlust von 89 Millionen Euro bekanntgeben und kündigte weitere Belastungen an. In den ersten neun Monaten machte Premiere einen Nettoverlust von 155 Millionen Euro. Große Hoffnungen setzt das Unzernehmen auf den Zuschlag im Bieterkampf um Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga.

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