Preissteigerung in der Euro-Zone:Inflation sinkt auf 0,5 Prozent

Eigentlich peilt die Europäische Zentralbank eine Preissteigerung von knapp unter 2,0 Prozent an. Doch jetzt fällt die Inflation wieder auf einen Tiefststand.

Die Inflation in der Euro-Zone ist im Mai auf 0,5 Prozent gesunken. Damit ging die Preissteigerung im Vergleich zum April wieder zurück, wie das EU-Statistikamt Eurostat mit Berufung auf vorläufige Schätzungen schreibt (PDF). Im April lag die Inflation noch bei 0,7 Prozent, im März bei 0,5 Prozent.

Am stärksten verteuerten sich im Mai Dienstleistungen, die Rate lag bei 1,1 Prozent. Im Vergleich zu April - 1,6 Prozent - fiel der Anstieg jedoch moderater aus. Auch Nahrungsmittel wurden kaum noch teurer. Im Vormonat lag die Rate noch bei 0,7 Prozent, im Mai nur noch bei 0,1 Prozent.

Die Inflationsrate entfernt sich damit wieder deutlich von dem Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB), die einen Wert von knapp unter zwei Prozent anstrebt. Die neuen Daten geben der EZB damit mehr Spielraum für neue geldpolitische Maßnahmen. Sie könnte auf ihrer Sitzung am Donnerstag den Leitzins weiter senken.

Eine dauerhaft niedrige Inflation kann den noch zaghaften wirtschaftlichen Aufschwung in der Euro-Zone bedrohen, fürchten Ökonomen. Wenn Konsumenten mit fallenden Preisen rechnen, halten sie sich mit Käufen zurück. Das wiederum schadet der Wirtschaft.

Gleichzeitig geht die Arbeitslosigkeit in der Euro-Zone weiter leicht zurück, teilt Eurostat mit (PDF). Die Quote fiel im April auf 11,7 Prozent, von 11,8 Prozent im Vormonat. Die Zahl der Arbeitslosen in der Währungsunion ging somit um 76 000 auf rund 18,8 Millionen zurück. Der Rückgang verläuft allerdings äußerst langsam, wie die Grafik zeigt. Anfang 2013 war die Quote auf 12 Prozent gestiegen.

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