Preis-Schock für Verbraucher:Hohe Erzeugerpreise treiben Inflation

Harte Zeiten für deutsche Verbraucher: Die Erzeugerpreise sind im Juni so stark gestiegen, wie seit 26 Jahren nicht mehr. Vor allem Energie und Lebensmittel sind deutlich teurer geworden.

Es ist ein Schock für die deutschen Verbraucher. Die Erzeugerpreise sind so kräftig gestiegen, wie schon seit 26 Jahren nicht mehr. Unter Erzeugerpreise fallen Energie, Nahrungsmittel und andere gewerbliche Produkte - und deren Erzeuger haben in den vergangenen zwölf Monatenwieder einmal kräftig an der Preisschraube gedreht, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit.

Preis-Schock für Verbraucher: Besonders Energie hat sich verteuert: Die Erzeugerpreise stiegen im Juni 2008 so stark, wie seit 26 Jahren nicht mehr.

Besonders Energie hat sich verteuert: Die Erzeugerpreise stiegen im Juni 2008 so stark, wie seit 26 Jahren nicht mehr.

(Foto: Foto: ddp)

Um 6,7 Prozent stiegen die Preise innerhalb eines Jahres bis zum Juni 2008, damit lag die Teuerungsrate nur knapp unter dem Wert vom März 1982 - damals hatten die Statistiker sogar eine Teuerungsrate von 7,2 Prozent bei den Erzeugerpreisen errechnet.

Schuld an den horrenden Preisen war einmal mehr die Energie. Sie verteuerte sich im Jahresvergleich um durchschnittlich 17,9 Prozent. Preistreiber hierbei war vor allem Heizöl, das um 65 Prozent teurer wurde, Diesel kostete 30,8 Prozent mehr, Benzin elf Prozent. Auch Erdgas (14,6 Prozent) und Strom (15,6 Prozent) wurden deutlich teurer.

Betonstahl deutlich teurer

Ohne den Energiebereich wären die Erzeugerpreise lediglich um drei Prozent gestiegen. Doch auch Nahrungsmittel trugen zu den hohen Erzeugerpreisen bei. Milch und Milcherzeugnisse kosteten im Vergleich zum Vorjahresmonat 11,8 Prozent mehr. Bei pflanzlichen und tierischen Ölen und Fetten gab es ein Plus von 48,5 Prozent. Fleisch verteuerte sich um 10,9 Prozent, Backwaren um 7,8 Prozent. Und auch bei den Rohstoffen gab es deutliche Preissteigerungen: Der Erzeugerpreis für Betonstahl sprang im Vergleich zum Juni 2007 stolze 57 Prozent nach oben.

Der durchschnittliche Anstieg der Erzeugerpreise fällt auch deutlich höher aus als im Vormonat. Gegenüber dem Mai 2008 stieg der Index noch einmal um 0,9 Prozent.

Der Erzeugerpreisindex des Statistischen Bundesamtes misst Preisänderungen in einer frühen Phase des Wirtschaftsprozesses und gilt daher als Indikator für zukünftige Inflationstendenzen.

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