Fernbusgeschäft:Post will Bus-Angebot ohne ADAC ausbauen

ADAC-Postbus

Der Automobilclub ADAC steigt aus dem Fernbusmarkt aus - der Postbus soll alleine weiterfahren.

(Foto: dpa)
  • Der ADAC steigt aus dem Fernbusmarkt aus.
  • Die Deutsche Post übernimmt die Anteile des Clubs und wird den Postbus alleine weiterbetreiben.
  • Das Streckennetz soll im kommenden Jahr noch weiter ausgebaut werden, teilt das Unternehmen mit.

ADAC will zurück zu "Kernkompetenzen"

Der ADAC zieht sich aus dem umkämpften Markt für Fernbusse zurück und beendet seine Beteiligung an dem ADAC Postbus. "Im Zuge seines tiefgreifenden Reformprogramms zur Neuausrichtung zieht sich der ADAC im November 2014 aus dem umkämpften Fernbusmarkt zurück", meldet der Club auf seiner Homepage. Stattdessen wolle sich der Verein nach eigenen Angaben wieder auf die "Kernleistungen" konzentrieren.

Wie es beim Postbus weitergeht

Die Deutsche Post will nach dem Ausstieg des ADAC künftig den Post-Fernbus alleine steuern und das Netz ausbauen. Das erklärte Post-Vorstand Jürgen Gerdes am Montag in Bonn. Der Postbus entwickle sich in einem wachsenden Markt wie geplant und das Unternehmen sei von seinem Fernbusgeschäft überzeugt. "Darum werden wir das Netz im nächsten Jahr weiter ausbauen." Auch die Fahrtfrequenz soll ausgeweitet und die Zahl der Busse erhöht werden. Noch im November werde das Gemeinschaftsunternehmen beendet und die Post übernehme den 50-Prozent-Anteil des ADAC.

Die bestehenden Vorteile für ADAC-Mitglieder, etwa kostenlose Sitzplatzreservierung oder die Mitnahme eines zweiten Gepäckstücks, sollen bis auf Weiteres bestehen bleiben. Die Kooperation mit der Deutschen Post bestand seit Ende 2013.

Warum der ADAC aussteigt

Erst im August war das Streckennetz des Postbusses auf 60 Ziele ausgebaut worden. Nun lässt der ADAC wissen, dass er den liberalisierten Fernbusmarkt zwar für dynamisch halte, jedoch auch in zunehmendem Maße wettbewerbs- und preisintensiv.

Ursprünglich hatten sich die beiden Partner vorgenommen, zum Platzhirsch auf dem umkämpften Markt zu werden. Zuletzt bezifferte der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (BDO) den Marktanteil aber lediglich auf 8 Prozent. Damit liegt der ADAC-Postbus weit hinter MeinFernbus (45 Prozent) und Flixbus (24 Prozent).

Die Folge des Konkurrenzdrucks bekam zuletzt bereits ein anderer Anbieter zu spüren: Erst am Wochenende war bekannt geworden, dass das Offenbacher Unternehmen DeinBus.de Insolvenz anmelden musste.

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