Portigon Financial Services:Das Ende großer Pläne

Die Nachfolgerin der WestLB wird nun doch nicht verkauft. Es hat sich kein Käufer gefunden - die Probleme waren zu schwierig.

Von Meike Schreiber , Frankfurt

In Düsseldorf dachten sie immer gerne groß. So konkurrierte die Stadt bis in die Achtzigerjahre mit Frankfurt als Finanzhauptstadt. Die Deutsche Bank unterhielt in Düsseldorf ihren Zweitsitz, die WestLB war das zweitgrößte Geldhaus der Republik. Inzwischen residiert die Deutsche Bank vorrangig in Frankfurt, und die WestLB ist abgewickelt. Nun muss auch die Portigon Financial Services (PFS), die Nachfolgerin der WestLB, Hoffnungen zerschlagen. Auch für dieses Institut hatte die Landesregierung große Pläne. Sie sollte nicht nur der WestLB-Bad-Bank EAA bei deren Abwicklung helfen, sondern auch internationale Kunden gewinnen, was jedoch nie gelang. Bis spätestens 2016 sollte sie meistbietend verkauft werden. Daraus wird nun nichts: Wie es diese Woche hieß, soll die PFS mangels Käufer auf die WestLB-Bad-Bank verschmolzen werden, offenbar zum Ärger von Vorstandschef Kai Wilhelm Franzmeyer, der das Unternehmen verlässt. "Das Thema WestLB kann abgeschlossen werden", frohlockte Nordrhein-Westfalens Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD). Die Opposition findet, "dass das Land krachend gescheitert ist", wie es Ralf Witzel, finanzpolitischer Sprecher der FDP formulierte. Man hätte sich das frühzeitig eingestehen müssen. "Das hat das Land sicherlich einen dreistelligen Millionenbetrag gekostet".

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