Porsche-Chef Matthias Müller:"Wir haben Verantwortung"

Mueller, CEO of German sports car manufacturer Porsche answers reporter's questions during an exclusive interview with Reuters at the Porsche headquarters in Stuttgart

Matthias Müller, Porsche-Chef, spricht über Wachstum - und über Flüchtlinge.

(Foto: REUTERS)

Porsche-Chef Matthias Müller will in diesen Zeiten nicht nur über Autos, Zahlen und Luxus reden. Als einer der ersten Top-Manager ergreift er Partei für Flüchtlinge.

Von Thomas Fromm und Max Hägler

Es ist ein, naja, eigenartiges Gebilde, das diese Woche in Stuttgart-Zuffenhausen enthüllt wurde: Drei weiße Stelen, die in den Himmel ragen, ganz oben jeweils ein weißer Porsche. Ein Denkmal für den Überflieger unter den Autobauern, mit Renditen nahe 20 Prozent? Oder Kunst? Matthias Müller, 62, grinst ein wenig und sagt, mit bairischem Zungenschlag: Doch, doch, er habe nachgeschlagen, wie man Kunst definiere. Das da draußen falle schon auch auch darunter. Der Porsche-Chef, ein studierter Informatiker, der zuletzt auch als VW-Vorstandsvorsitzender gehandelt wurde, ist so humorig wie nachdenklich.

Müller ist beim Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung locker entspannt wie immer, zurückgelehnt, braungebrannt. An der Wand hängt, was sonst, ein großes Porsche-Bild. Der Chef spricht gerne über Autos, aber nicht nur - sondern auch über Politik.

Im Interview fordert er von den Top-Managern in der Industrie ein klares Wort gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. "Es ist an der Zeit, dass Wirtschaftslenker zu bestimmten Dingen ihre Meinung sagen. Wir müssen uns Extremismus entgegenstellen und Haltung zeigen. Bei Porsche arbeiten Menschen aus 56 verschiedenen Ländern - damit ist doch wohl alles gesagt."

Mit Blick auf fremdenfeindliche Übergriffe gegen Flüchtlinge in Deutschland räumte Müller ein, dass jeder Manager, der sich klar positioniere, auch ein Risiko eingehe. "Aber soll ich mich aus Angst zurückhalten? Das darf die Wirtschaft nicht, wir sind schließlich Teil der Gesellschaft." Er sei bereit, das Risiko zu tragen und wünsche sich dabei auch mehr Gespräche zwischen den Vertretern aus Wirtschaft und Politik.

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