Organisierte Kriminalität:Mord an russischem Notenbanker aufgeklärt

Im Fall der ermordeten "Anna Politkowskaja" tappen die russischen Behörden noch im Dunkeln. Einen weiteren Auftragsmord konnten sie hingegen inzwischen enträtseln.

Die russische Justiz hat nach eigenen Angaben einen Bankier als mutmaßlichen Drahtzieher des Auftragsmordes an dem Vize- Nationalbankchef Andrej Koslow im September 2006 festgenommen.

"Der Festgenommene war Besitzer einer Kette von Finanzinstituten, die sich auf Geldwäsche spezialisierten", sagte ein Polizeisprecher in Moskau der Agentur Interfax.

Aus ermittlungstaktischen Gründen nannte die Generalstaatsanwaltschaft den Namen des Festgenommen zunächst nicht.

Anwalt nennt Namen des Beschuldigten

Der Anwalt des Bankiers Alexej Frenkel (35) teilte dagegen mit, sein Mandant werde verdächtigt, den Mord an Koslow in Auftrag gegeben zu haben.

Koslow hatte als Leiter der Bankenaufsicht die von Frenkel geführten Kleinbanken VIP-Bank und Sodbisnesbank geschlossen. In dem Fall sind nach Justizangaben mittlerweile sieben Menschen inhaftiert worden.

Der Bankenaufseher Koslow (41) und sein Chauffeur waren am 13. September 2006 nach einem Fußballspiel von zwei Männern erschossen worden.

Killer fürchteten selbst um Leben

Wenige Tage nach dem Mord stellten sich zwei Ukrainer, die mutmaßlichen Auftragskiller, die ihrerseits um ihr Leben fürchteten.

Ein dritter Ukrainer wurde als Kontaktmann verhaftet. Danach kam es zu weiteren Verhaftungen, so dass Generalstaatsanwalt Juri Tschaika bereits im Dezember sagte, der Fall sei praktisch aufgeklärt.

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