Opel: Manfred Wennemer:Neuer Job für Ex-Conti-Chef

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Der ehemalige Vorstandschef des Autozulieferers Continental, Manfred Wennemer, hat einen neuen Job - er wird Beirat der Opel-Treuhandgesellschaft.

Harald Schwarz

Die Treuhandgesellschaft, bei der 65 Prozent der Anteile des angeschlagenen Rüsselsheimer Autoherstellers Opel für Investoren geparkt worden sind, ist komplett. Während die Geschäftsführung bereits bekannt war, kann sich nun auch der Beirat an diesem Dienstag zu seiner konstituierenden Sitzung treffen. Für die Bundesregierung rückt nach Informationen der Süddeutschen Zeitung der ehemalige Chef des Autozulieferers Continental, Manfred Wennemer, in das Gremium ein. Mehrere Quellen bestätigten dies.

Ex-Conti-Chef Manfred Wennemer (Foto: Foto: dpa)

Wennemer, der 1947 im Münsterland geboren wurde, hatte seinen Conti-Job Ende August vergangenen Jahres wegen des Machtkampfes im Zusammenhang mit der Übernahme durch die Schaeffler-Gruppe aufgegeben. Für die vier Bundesländer mit Opel-Standorten (Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Thüringen) zieht der Unternehmensberater und Insolvenzverwalter Dirk Pfeil in den Beirat, der eine Art Aufsichtsrat ist, ein. Pfeil, ehedem Mitglied des hessischen Landtags, ist seit 2007 Schatzmeister des Landesverbands Hessen der FDP.

Kontrolle des Kredits

Zwei weitere Beiräte hat der bisherige US-Mutterkonzern von Opel, General Motors (GM), nominiert. Einer dieser Posten fällt nach SZ-Informationen dem Detroiter GM-Manager John Smith zu, der in dem unter Gläubigerschutz stehenden Unternehmen für die globale Produktplanung zuständig ist. Den zweiten Beiratsposten übernimmt demnach Enrico Digirolamo. Er ist Finanzchef des Europa-Geschäfts von GM mit Sitz in Zürich. GM hält noch 35 Prozent der Opel-Anteile und will diese auch künftig nicht abstoßen. An der Spitze des aus dann fünf Personen bestehenden Beirats wird der Präsident der amerikanischen Handelskammer in Frankfurt, Fred Irwin, stehen.

Die Beiräte sollen über die Investorensuche für Opel und die Verwendung des staatlich verbürgten Überbrückungskredits von 1,5 Milliarden Euro für den Autobauer wachen. Geschäftsführer der Treuhand sind der Frankfurter Rechtsanwalt und Sanierungsexperte Alfred Hagebusch von der Heidelberger Kanzlei Wellensiek sowie der GM-Manager Eric Stevens. Favorit für einen Einstieg bei Opel ist nach wie vor der österreichisch-kanadische Autozulieferer Magna mit der russischen Sberbank als Partner.

© SZ vom 16.06.2009/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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