Opel: Betriebsräte im Clinch:"Schlimm und spalterisch"

Die Sorge um die Zukunft Opels spaltet nun die Arbeitnehmerschaft des Autoherstellers. Der Betriebsratschef des Werkes Bochum, Rainer Einenkel, attackiert den Gesamtbetriebsrat.

H. Schwarz

Trotz aller gemeinsamen Sorgen um die Zukunft des angeschlagenen Autoherstellers Opel haben sich zwei wichtige Arbeitnehmervertreter verkracht.

Opel: Betriebsräte im Clinch: Der Betriebsratschef des Opel-Werkes Bochum, Rainer Einenkel: "Aus Verantwortung gegenüber der Bochumer Belegschaft will ich wissen, was wir bekommen, wenn wir in Bochum 20 Millionen Euro pro Jahr Personalkosten einbringen und gleichzeitig über 2000 Arbeitsplätze verlieren sollen."

Der Betriebsratschef des Opel-Werkes Bochum, Rainer Einenkel: "Aus Verantwortung gegenüber der Bochumer Belegschaft will ich wissen, was wir bekommen, wenn wir in Bochum 20 Millionen Euro pro Jahr Personalkosten einbringen und gleichzeitig über 2000 Arbeitsplätze verlieren sollen."

(Foto: Foto: ddp)

Anlass für den Streit ist die Tatsache, dass das Werk Bochum europaweit der einzig verbliebene Standort ist, der noch keine Absichtserklärung für Einschnitte bei den Personalkosten unterzeichnet hat.

Beim Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Klaus Franz hat dies offenkundig für so viel Unmut gesorgt, dass er sich in einem Brief an IG-Metall-Chef Berthold Huber über die Bochumer beschwerte.

Die Antwort aus dem nordrhein-westfälischen, aus drei Werken bestehenden Produktionskomplex folgte prompt. In einem Brief, der durch eine Indiskretion im Internet landete, wirft der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel dem Gesamtbetriebsratschef vor, "heftige und polemische Unterstellungen gegen Bochum vorgebracht" zu haben.

Sorge um Auslastung

Einenkel stellt weiter fest: "Den Stil, die Form und den Inhalt Deines Schreibens an Berthold Huber finde ich absolut schlimm und spalterisch."

Da sich die Bochumer um ihre Werke und deren künftige Auslastung durch Produktionszusagen sorgen, fügt der Betriebsrat in seiner Antwort an Franz hinzu: "Aus Verantwortung gegenüber der Bochumer Belegschaft will ich wissen, was wir bekommen, wenn wir in Bochum 20 Millionen Euro pro Jahr Personalkosten einbringen und gleichzeitig über 2000 Arbeitsplätze verlieren sollen."

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