Nukleartechnik:Volle Atomkraft voraus

Rückbau DDR-Atomkraftwerk Lubmin

Ein Kran hebt einen Dampferzeuger des größten DDR-Atomkraftwerks in Lubmin an. Deutsche Firmen kümmern sich vor allem um den Abbau von Atomanlagen.

(Foto: Stefan Sauer/dpa)

Auf der Leitmesse zeigt die Branche neue Zuversicht. Für die deutsche Energiewende gibt es Spott.

Von Leo Klimm, Le Bourget

Hinten links in Halle 2b, ganz in der Ecke, dort hat die Firma Nuctec Solutions aus Gröbenzell ihren Messestand. Acht Mitarbeiter zählt das junge Unternehmen. Die Mitarbeiter selbst sind auch jung, um die Dreißig, und wenn Nuctec Solutions in einer coolen Branche tätig wäre, würde man es ein verheißungsvolles Start-up nennen. Da es sich aber um ein Unternehmen handelt, das auf die Dekontaminierung verstrahlter Gegenstände und Räume spezialisiert ist, gleichen die Leute von Nuctec Solutions nicht lässigen Digital-Entrepreneuren, sondern sind ernste junge Männer in Anzug und Krawatte. Als Stand-Deko dient ihnen ein gelbes Fass, in dem radioaktiver Abfall transportiert werden kann. In Papptellern mit weiß-blauen Rauten bieten sie Salzstangen und anderes Knabberzeug an. Jetzt warten die Jungunternehmer darauf, dass sich jemand in die linke Ecke der Halle verirrt. Man kann sich etwas marginalisiert fühlen als deutsche Firma auf der World Nuclear Exhibition, kurz WNE, in Le Bourget bei Paris. Aber so ist eben Deutschlands neue Rolle in der Branche. Es ist das Land des Atomausstiegs.

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