Die BMW-Großaktionärin Susanne Klatten steigt mit 20 Prozent beim Windkraftanlagenbauer Nordex ein.
Die Unternehmerin Susanne Klatten wird zur Großaktionärin beim Windkraftanlagenbauer Nordex.
(Foto: Foto: dpa)Die Quandt-Erbin habe einen Teil des Pakets der Beteiligungsgesellschaft CMP und der US-Bank Goldman Sachs übernommen und sich damit zum größten Einzelinvestor aufgeschwungen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Norderstedt mit.
Aktienkurs legt zu
Susanne Klattens Ehemann sitzt bei Nordex im Aufsichtsrat und hält selbst rund zwei Prozent der Anteile. Die Transaktion stehe noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung. Nach Bekanntwerden des Verkaufs legte der Nordex-Aktienkurs deutlich zu. Die Anleger zeigten sich begeistert über den Einstieg und verhalfen der Aktie zu einem zwölfprozentigen Plus. Klattens Aktienpaket ist damit mehr als 300 Millionen Euro wert.
Aufstocken will die über ihre Beteiligungsfirma Skion eingestiegene Klatten aber vorerst nicht. "Der 20-Prozent-Anteil wird erstmal stabil bleiben", sagte ein Sprecher der Quandt-Erbin. Ein schneller Wiederausstieg sei ebenfalls nicht zu erwarten. "Das ist ein wertorientiertes Investment, es geht nicht um einen Quick Win."
"Der dynamische Expansionsprozess von Nordex wird begleitet", sagte der Klatten-Sprecher mit Blick auf Klattens Strategie bei Nordex. Veränderungen im Vorstand würden ebenfalls nicht angestrebt, ergänzte ein Nordex-Sprecher. "Der Einstieg von Frau Klatten bringt Beruhigung in die Aktionärsstruktur."
"Susanne und Jan Klatten bringen industrielle Erfahrung mit, wovon Nordex profitieren wird", sagte der Sprecher der Milliardärsfamilie.
Internationale Windparkprojekte
Die anderen Großaktionäre kommen allesamt aus dem Finanzsektor. Dazu gehören noch die HypoVereinsbank, die HSH Nordbank und die Vermögensverwalter Nordvest und Black Rock.
Susanne Klatten ist auch Großaktionärin des Pharmaunternehmens Altana. Als Altana seine Pharmasparte für 4,6 Milliarden Euro an die dänische Pharmafirma Nycomed verkauft hatte, strich Klatten den Löwenanteil ein. An der restlichen Altana hält sie über Skion weiter 50,1 Prozent.
Anfang Juli hatte Nordex seine Prognose für den operativen Gewinn 2008 gesenkt. Das Unternehmen ging von einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 60 bis 66 Millionen Euro aus, zuvor hatte es mit 77 Millionen Euro gerechnet. Grund seien höhere Aufwendungen bei internationalen Windparkprojekten. Die Umsatzerwartung von 1,1 Milliarden Euro wurde bestätigt.
Das Unternehmen ist weltweit nach eigenen Angaben in 18 Ländern vertreten, Ende 2007 arbeiteten 1600 Menschen für Nordex, die Zahl der Mitarbeiter soll deutlich gesteigert werden.