Nokia:Beschäftigte erhalten maximal 220.000 Euro Abfindung

Der Sozialplan steht: Wenn das Bochumer Nokia-Werk die Produktion einstellt, bekommen die Beschäftigten eine Abfindung von maximal 220.000 Euro pro Kopf.

Die Beschäftigten des Bochumer Nokia-Werks sollen eine Abfindung von maximal 220.000 Euro pro Kopf bekommen. Ein entsprechender Vorabbericht der Bild-Zeitung wurde am Donnerstag aus Arbeitnehmerkreisen bestätigt.

Unklar ist, wie viele der 2300 Beschäftigten in den Genuss dieser höchsten Abfindung kommen.

Wie die Bild berichtet, errechnen sich die Abfindungsbeträge für die Angestellten des am 30. Juni schließenden Werkes nach Angaben der Betriebsratsvorsitzenden Gisela Achenbach nach dem Schlüssel: Beschäftigungsdauer mal Bruttomonatsgehalt mal Alter geteilt durch 20.

Vertragliche Einigung steht noch aus

Bei der Berechnung der Abfindung werde maximal die Tarifgruppe T 6 (6000 Euro) zu Grunde gelegt. Die geplanten Regelungen sind Bestandteil der am Dienstag vereinbarten Sozialplan-Eckpunkte. Eine vertragliche Festlegung steht noch aus.

Unterdessen forderte die IG Metall Nokia zur Hilfe bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze auf. "Die Vereinbarungen zum Abfindungsvolumen waren nur der erste Schritt", sagte der nordrhein-westfälische IG-Metall-Bezirksleiter Oliver Burkhard am Donnerstag.

"Jetzt geht es um Anschlussproduktionen für möglichst viele." Nokia müsse jetzt alles tun, damit die Betroffenen durch die Gewinnung neuer Investoren zu neuer Arbeit kämen, sagte Burkhard.

Abfindungen allein schaffen noch keine nachhaltigen Perspektiven

Die geplante Transfergesellschaft müsse so ausgerichtet werden, dass sie diesen Prozess durch zielgenaue Vermittlungshilfen und Qualifizierungen optimal unterstütze. Abfindungen allein schafften noch keine nachhaltigen Perspektiven, sagte Burkhard.

Der Nokia-Konzern und der Betriebsrat hatten sich am Dienstag auf einen Interessenausgleich und einen Sozialplan geeinigt. Das Unternehmen will die Folgen der für den 30. Juni geplanten Werkschließung für die 2.300 Beschäftigten mit 200 Millionen Euro abfedern.

Laut IG Metall wird in weiteren Sozialplanverhandlungen bis zum 23. April entschieden, nach welchen Grundsätzen die Summe verteilt wird. Dazu gehört die Einrichtung einer Transfergesellschaft, die den Wechsel der Mitarbeiter in neue Arbeit unterstützt werden soll.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: