Neuordnung im deutsch-französischen Konzern:Lagardère ist raus aus EADS

EADS offers to manufacture 48 Eurofighters in South Korea

Der Eurofighter - ein Projekt, an dem auch EADS beteiligt ist

(Foto: dpa)

Der französische Medienkonzern Lagardère hat seine Beteiligung am Luftfahrtkonzern EADS losgeschlagen. Etwa 61 Millionen Aktien wechselten den Besitzer. Damit ist auch der Firmenerbe raus aus dem deutsch-französischen Unternehmen - der sich ohnehin lieber mit seiner Model-Freundin vergnügte.

Der französische Medienkonzern Lagardère hat wie erwartet seine gesamte Beteiligung am Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS losgeschlagen. In einer Privatplatzierung von etwa 61 Millionen Aktien nahm der Konzern des früheren EADS-Verwaltungsratschefs Arnaud Lagardère fast 2,3 Milliarden Euro ein. Der Schritt ist Teil des Konzernumbaus, der EADS unabhäniger von Staatseinfluss und den beiden großen privaten Aktionären machen soll.

An dem Geschäft beteiligte sich auch EADS selbst: Im Zuge des vor einer Woche angekündigten Aktienrückkaufs erwarb der Konzern eigene Anteile für etwa 500 Millionen Euro. Insgesamt will EADS binnen anderthalb Jahren für 3,75 Milliarden Euro eigene Aktien zurückkaufen.

Damit ist auch Firmenchef Arnaud Lagardère aus EADS raus. Ihm war vorgeworfen worden, er kümmere sich zu wenig ums Geschäft, sondern zeige sich lieber mit seiner Partnerin, einem 29 Jahre jüngeren belgischen Model, in der Öffentlichkeit.

Der Schritt erfolgt im Zuge des neuen Aktionärspakts, auf den sich Deutschland, Frankreich und Spanien Ende 2012 geeinigt hatten. EADS-Chef Tom Enders bezeichnete damals die Ablösung des bisherigen Aktionärspaktes als "die wichtigste Änderung seit der Gründung von EADS". Die neue Struktur erlaubt den beiden Großaktionären Lagardère und dem deutschen Daimler-Konzern, ihre Anteile zu verkaufen.

Wie Lagardère will sich auch Daimler komplett von seiner EADS-Beteiligung trennen, um sich auf sein "Kerngeschäft" konzentrieren zu können. Der Autobauer hat sich bereits im Dezember die Hälfte seiner Anteile verkauft und hält derzeit noch 7,5 Prozent. Künftig wollen die drei Eignerstaaten selbst mit insgesamt 28 Prozent an dem strategisch wichtigen Konzern beteiligt sein. Davon entfallen jeweils zwölf Prozent auf Deutschland und Frankreich sowie vier Prozent auf Spanien.

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