Neues von Die Recherche:Kapitalismus auf Knopfdruck

Kapitalismus-Recherche

Die Recherche - Blick ins Innere des Kapitalismus, hier: einer Waschmaschine

(Foto: dpa/dpaweb)

Was der Kapitalismus und Waschmaschinen gemeinsam haben - und was das wiederum mit der aktuellen Runde unseres Projekts Die Recherche zu tun hat.

Von Sabrina Ebitsch

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

mit dem Kapitalismus ist es ja so: Er war irgendwie schon immer da (obwohl er, als System wie Begriff, sooo alt noch gar nicht ist). Wie die in die Jahre gekommene Waschmaschine, die wir von den Vormietern übernommen haben. Die nervt, weil sie zu viel verbraucht. Weil sie verkalkt und verrostet, oder Liebgewonnenes zu verschlingen scheint. Und manchmal, da setzt sie auch die Küche unter Wasser, einfach so.

Wir könnten den Kapitalismus, äääh, die Waschmaschine natürlich auch reparieren lassen. Aber wäre das nicht sehr teuer? Aufwändig? Und unbequem? Wer weiß, ob sie wirklich besser funktionieren würde. Wir könnten sie auch ersetzen, durch ein neues Modell. Aber hat sie nicht all die Jahre hinlänglich funktioniert? Und bekämen wir überhaupt eine bessere? Immerhin gewährleistet die Maschine, dass wir fleckenfreie und wohlriechende Kleidung tragen können. Einfach so, auf Knopfdruck. Und ohne dafür Eimer für Eimer von der nächsten Wasserstelle schleppen zu müssen und vom Schrubben, Walken und Wringen rotwunde Hände zu bekommen.

Weil der Kapitalismus in diesen drei Punkten - Vorteile, Nachteile und Mangel an Alternativen - Waschmaschinen nicht unähnlich, aber ungleich facettenreicher und vielschichtiger ist, haben wir ihm eine ganze Recherche gewidmet. Auf Wunsch der SZ-Leser, die sich in einer Online-Abstimmung mit deutlicher Mehrheit für eben dieses Thema - "Macht uns der Kapitalismus kaputt?" - entschieden haben.

Ende Juni, Anfang Juli präsentieren wir Ihnen die Ergebnisse unserer neunten Rechercherunde, die sich an den beschriebenen drei (Schwer-) Punkten orientiert. Wir werden erklären, was Kapitalismus überhaupt bedeutet und wie sich das, wofür er steht, entwickelt hat. Wir werden Ihnen verschiedene Ansätze und Modelle vorstellen, die sich als Alternative oder Weiterentwicklung des klassischen Kapitalismus verstehen.

Wir werden auch Unternehmer vorstellen, die innerhalb des Systems agieren und es von innen heraus verbessern wollen. Wir versuchen aufzuzeigen, inwieweit wir vom Kapitalismus profitieren, was er vorangebracht hat, was er bringt. Inwieweit reflexhafte Kritik an ihm mitunter ins Leere läuft - und wann Kritik angebracht ist.

Wir spüren in einer großen Reportage der These nach, dass Kapitalismus die Ungleichheit zwischen den Menschen zementiert. Wir setzen uns mit seinen Auswüchsen und Entgleisungen auseinander. Wir nehmen verschiedene Lebensbereiche unter die Lupe und fragen: Was macht der Kapitalismus tatsächlich - mit uns, als Berufstätige, als Familienväter und -mütter, als Mieter, als Menschen?

Insbesondere dazu interessiert uns Ihre Meinung. Viele Leser haben uns bereits ihre Erfahrungen und Einschätzungen geschildert, haben Vorschläge zur Kapitalismus-Recherche gemacht, die wir vielfach aufgegriffen haben. Schreiben Sie uns, wenn Ihnen eine Episode/Anekdote einfällt, in denen der Kapitalismus sozusagen direkt in Ihr Leben eingegriffen hat, wo er unmittelbar spürbar geworden ist. Schreiben Sie uns auch, wenn Sie weitere Vorschläge für unsere Sammlung kapitalismuskritischer Songs haben - per Mail oder via Twitter unter dem Hashtag #VersvomEndedesKapitalismus.

Beste Grüße und vielen Dank fürs Mitmachen,

Sabrina Ebitsch, Die Recherche

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