Neuer Vermieter für Karstadt-Filialen:Österreichischer Investor kauft KaDeWe

Verkaufsoffener Sonntag in Berlin

Blick auf das Kaufhaus des Westens in Berlin am Tag vor dem Heiligabend.

(Foto: dpa)

Luxus-Shopping unter rot-weiß-roter Flagge: Das Kaufhaus des Westens in Berlin hat kurz vor Weihnachten einen neuen Besitzer. Der österreichische Immobilieninvestor Benko bezahlt insgesamt mehr als 1,1 Milliarden Euro für das Luxuskaufhaus und 16 weitere Warenhäuser, die an Karstadt vermietet sind.

Das Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe und 16 weitere von Karstadt betriebene Warenhäuser bekommen einen neuen Vermieter. Das Immobilienunternehmen Signa rund um den österreichischen Investor René Benko bestätigte den Kauf der Häuser in einer Mitteilung.

Das Unternehmen hat für die Häuser nach eigenen Angaben insgesamt mehr als 1,1 Milliarden Euro gezahlt. Medienberichten zufolge hat Signa alleine für das KaDeWe 500 Millionen Euro investiert. Nähere Angaben machte das Unternehmen dazu nicht. Verkäufer ist das Vermieterkonsortium Highstreet.

Betreiber des KaDeWe bleibt auch künftig Karstadt-Eigner Nicolas Berggruen. Er muss nun laut Medienberichten mit dem neuen Eigentümer eine neue Miete aushandeln. Highstreet habe bei der Übernahme von Karstadt durch Berggruen Mietsenkungen für die Warenhäuser vereinbart. Karstadt sieht den Vermieterwechsel dennoch gelassen und verweist in einer Stellungnahme auf langfristige Mietverträge. Bei Signa selbst hieß es ebenfalls, alle Objekte seien "langfristig an Karstadt vermietet".

"Der Kauf bedeutet einen weiteren Meilenstein in der Unternehmensgeschichte", hieß es von Signa. Das Unternehmen ist der größte private Eigentümer von Immobilien in der Wiener Innenstadt. Über den neuesten Erwerb und die weitere mittelfristige europäische Wachstumsstrategie will sich Signa im kommenden Jahr näher äußern. Bereits 2011 hatte Signa das Münchner Traditionskaufhaus Oberpollinger sowie weitere Karstadt-Immobilien erworben. Wie Berggruen hatte auch der Tiroler Investor Benko für die Metro-Tochter Kaufhof geboten. Metro hatte den ursprünglich geplanten, milliardenschweren Verkauf Anfang dieses Jahres aber auf Eis gelegt. Als Hintergrund wurde die schwierige Lage an den Finanzmärkten genannt.

Der frühere Chef des einstigen Karstadt-Mutterkonzerns Arcandor, Thomas Middelhoff, hatte die die nun von Signa übernommenen Immobilien für einen Milliardenbetrag an Highstreet verkauft, um mit dem Erlös das notleidende Geschäft des Kaufhauskonzerns zu finanzieren. Zum Konsortium Highstreet zählen unter anderem die US-Investmentbank Goldman Sachs und die Deutsche Bank.

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