Neuer Springsteen-Vertrag:Viel Ärger in Gütersloh

"The Boss" wird dem Musik-Manager Andrew Lack bei dem Bertelsmann Gemeinschaftsunternehmen Sony-BMG womöglich zum Verhängnis: Der eigenmächtig ausgehandelte Spitzenkontrakt mit dem US-Rocker über 114 Millionen Dollar ist dem Medienkonzern zu teuer.

Lack, Chef des zweitgrößten Plattenkonzerns der Welt, hat laut Spiegel einen der fünf teuersten Plattenverträge der Musikgeschichte mit Bruce Springsteen ausgehandelt, ohne jedoch den Mutterkonzern Bertelsmann vorher über die Ausmaße des Vertrags zu informieren.

Neuer Springsteen-Vertrag: Freut sich auf 114 Millionen: "The Boss".

Freut sich auf 114 Millionen: "The Boss".

(Foto: Foto: ddp)

Insgesamt belaufen sich die Verpflichtungen gegenüber der "The Boss" genannten Rock-Legende auf 114 Millionen Dollar, obwohl die Plattenverkäufe Springsteens seit längerem rückläufig sind. Das hätten mehrere Topmanager des Bertelsmann-Konzerns bestätigt. Ein Bertelsmann-Sprecher wollte dazu "strikt keinen Kommentar abgeben".

Top-Verträge der Branche: Williams und Jackson

Rekordhalter bei den teuersten Deals der Branche ist neben Michael Jackson immer noch Robbie Williams, der für vier Alben rund 127 Millionen Euro erhalten soll.

Bei Bertelsmann, dem wie Sony 50 Prozent des Unternehmens gehören, habe es heftige Kritik über die enorme Summe für Springsteen gegeben, weil die Verkaufszahlen schon länger schwinden. Trotzdem soll der Rockstar allein als Vertragsbonus und Vorschuss 61 Millionen Dollar kassieren.

Lack seit Monaten unter Druck

Der von Sony berufene Sony-BMG-Chef Lack stehe bei Bertelsmann schon seit Monaten wegen seines Führungsstils und schlechter Marktanteile in der Kritik.

Vor sechs Wochen habe sich Bertelsmann-Chef Gunter Thielen bereits mit Sony-Chef Howard Stringer getroffen, um die Absetzung Lacks einzufordern. Das letzte Wort über Lacks Zukunft soll aber Sony haben: Der japanische Konzern könne bis 2009 über den Posten des Vorstandsvorsitzenden des Plattenkonzerns bestimmen.

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