Neue Flatrate für Prime-Kunden:Amazon greift Streamingdienste an

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Filme schauen mit Amazon - hier neue Fernseher auf einer Messe

(Foto: dpa)

Tausende Filme und Serien zur Auswahl: Amazon unterbietet die Konkurrenzpreise für Videostreaming deutlich. Doch nicht jeder Amazon-Kunde wird sich freuen.

Amazon unterbietet den Marktpreis für Videostreaming in Deutschland: Ab Ende Februar können Kunden, die den Service Amazon Prime abonnieren, auf 12 000 Filmen und Serien zugreifen. Das soll knapp vier Euro im Monat kosten - bezahlt als Jahresgebühr.

Andere Anbieter verlangen doppelt so viel. Möglicherweise will der Konzern mit dem Billig-Angebot dem erfolgreichen US-Dienst Netflix zuvorkommen, der unter anderem die Erfolgsserie "House of Cards" produziert und nach Europa expandieren will. Andere Videoportale sind bereits in Deutschland aktiv. Zum Beispiel Watchever, das zum französischen Vivendi-Konzern gehört, Maxdome von Pro Sieben und Sat.1 oder Snap von Sky.

Amazon hatte bereits Streaming angeboten: Der Dienst namens Lovefilm kostet acht Euro monatlich und liegt damit etwa im Marktdurchschnitt. Watchever, Maxdome und Sky verlangen acht bis zehn Euro.

Nun halbiert Amazon seinen Preis. Der Konzern ist bekannt dafür, Marktanteile durch sehr niedrige Preise zu erkämpfen. Das hat den Versandhändler groß gemacht. So versucht er auch, günstig die Kindle-E-Reader und -Tablets zu verkaufen, um dann langfristig an Büchern und anderen Medienverkäufen zu verdienen.

Der Schritt könnte Amazon jedoch auch Kunden kosten. Denn der Service namens Prime existiert bereits. Seine Kunden bekommen online bestellte Produkte schneller geliefert, zudem können sie E-Books ausleihen. Jetzt kommt die Flatrate für Filme und Serien dazu - allerdings mit einer Preiserhöhung. Bisher kostet Prime 29 Euro im Jahr, nun erhöht Amazon den Betrag auf 49 Euro. Alte Kunden könnten bald mehr zahlen.

Denn der alte Dienst für 29 Euro ist in Zukunft nicht mehr erhältlich. Alte Prime-Mitgliedschaften werden zunächst ohne Aufschlag weitergeführt. Wenn sie auslaufen, können sie nur zum Aufpreis verlängert werden. Wer bisher noch kein Prime-Kunde war und bis kommenden Mittwoch den neuen Dienst bucht, zahlt somit im ersten Jahr noch den alten Preis von 29 Euro.

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