Neue Chance:Argentinien-Anleger können sich nochmals organisieren

Gestolperte Argentinien-Anleger aus Deutschland und einigen Nachbarländern erhalten eine neue Chance, um ihre Ersparnisse zu retten.

Die von der HypoVereinsbank und der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz geführte Interessengemeinschaft ABRA werde eine zweite Zeichnungsfrist bis 31. Oktober setzen, wurde am Mittwoch angekündigt.

Schätzungsweise 30.000 Deutsche hätten ihr Glück mit viel versprechenden Argentinien- Anleihen versucht und seien reingefallen, sagte HypoVereinsbank-Sprecher Knut Hansen.

Die Staatsanleihen hatten Renditen von bis zu 16 Prozent versprochen. Dann hatte sich Argentinien privaten Anlegern gegenüber angesichts eines Gesamt-Schuldenberges von derzeit 110 Milliarden US- Dollar nominal für zahlungsunfähig erklärt.

Gebündelte Kraft

Die ABRA bündelt die Interessen der Anleger. Sie können ihre Anleihen dort gegen Zertifikate eintauschen. Damit treten sie ihre Rechte an die Interessengemeinschaft ab, die dann mit gebündelter Kraft in die Verhandlungen gehen will.

ABRA ist inzwischen größter Einzelgläubiger Argentiniens. Aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und Luxemburg seien Bonds im Wert von 1,2 Milliarden US-Dollar eingetauscht werden.

Hansen schätzt das Gesamtvolumen der in diesem Raum gezeichneten Argentinien-Anleihen auf 5 bis 5,5 Milliarden US-Dollar, mehr als die Hälfte davon in Deutschland.

Zumindest Nominalwert sichern

Ziel von ABRA ist es, den Anlegern zumindest den Nominalwert der Anleihen zu sichern. Argentinien hat bisher aber Angebote unterbreitet, die zum Teil erhebliche Abschläge vom Nominalwert, damit Kapitalverlust sowie lange Laufzeiten vorsehen.

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