Nahaufnahme:Aus aller Welt

Nahaufnahme: "Secondhand kosten die Kleider auf dem Gikomba-Markt weniger als ein Zehntel von dem, was die Leute im Laden bezahlen müssen." Josef Fama.

"Secondhand kosten die Kleider auf dem Gikomba-Markt weniger als ein Zehntel von dem, was die Leute im Laden bezahlen müssen." Josef Fama.

(Foto: Caspar Dohmen)

Joseph Muthama hat sich vom gewöhnlichen Händler zum Großhändler hochgearbeitet: Er verkauft Altkleider in Nairobi und erklärt, wie das Geschäft läuft.

Von Caspar Dohmen

In Kenia sei es üblich, für einen Tipp zu zahlen, sagt Joseph Muthama, als er darauf angesprochen wird, ob er sich über sein Geschäft als Altkleiderhändler unterhalten würde. Als er merkt, dass dieser Handel nicht zustande kommt, lacht er und sagt, einen Versuch sei es doch wert gewesen. Dann setzt er sich auf einen großen Ballen mit Altkleidern und erzählt auch so von seinem Leben als Großhändler auf dem Gikomba-Markt in Nairobi, dem größten Altkleidermarkt in Ostafrika. Es ist ein verschachteltes Durcheinander aus unzähligen Hütten aus Holz, Wellblech und Plastik, die voll behängt mit Kleidern sind und zwischen denen Tausende Menschen unterwegs sind. Muthama hat sich innerhalb weniger Jahre vom gewöhnlichen Händler zum Großhändler hochgearbeitet, sein Lager liegt abseits vom großen Trubel. Der 28-Jährige trägt eine Basecap mit dem Schriftzug der Stadt Seattle, obwohl er noch nie einen Fuß auf amerikanischen Boden gesetzt hat. Aber er handelt eben mit Altkleidern aus aller Welt, die containerweise mit dem Schiff in der kenianischen Hafenstadt Mombasa anlanden und dann mit dem Lkw auf den Markt im Landesinneren transportiert werden.

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