Siemens ohne die Deutsche Bank: Im Aufsichtsrat des Münchner Konzerns wird nach dem Rücktritt von Josef Ackermann, dem ehemaligen Chef der Bank, kein Vertreter des Geldhauses mehr sitzen, berichtet das Handelsblatt.
Es habe demnach zwar Überlegungen gegeben, dass einer der beiden aktuellen Deutsche-Bank-Chefs, Anshu Jain und Jürgen Fitschen, nachrücken könnte. Diese hätten aber derzeit genug im Geldhaus selbst zu tun.
Mögliche Kandidaten sind noch nicht bekannt. Das Ausscheiden Ackermanns soll aber wohl für eine Verjüngung genutzt werden. Der Nachrücker werde jünger als 60 Jahre sein, schreibt das Handelsblatt unter Berufung auf Industriekreise.
Ackermann hatte am Donnerstag seinen Rückzug aus dem Aufsichtsrat angekündigt. Als Grund für sein Ausscheiden hatte er die jüngsten Machtkämpfe beim Münchner Konzern angeführt. Finanzvorstand Joe Kaeser hatte Ende Juli den Vorstandsvorsitz von Peter Löscher übernommen. Wegen der Personalie gab es Unstimmigkeiten im Aufsichtsrat.
Ackermann hatte die Querelen um den Chefwechsel bei Siemens mehrfach intern kritisiert und war schließlich im Streit mit Aufsichtsratschef Gerhard Cromme unterlegen. Im Umfeld des Unternehmens wird damit gerechnet, dass den Vize-Posten der Kapitalseite nun einer der bisherigen Aufsichtsräte übernimmt.