Die Betreiberfirmen des Zuges, der im Juli im kanadischen Lac-Mégantic entgleiste und explodierte, sind zahlungsunfähig. Die in Kanada und den USA ansässigen Schwesterfirmen der Gesellschaft Montréal, Maine & Atlantic (MMA) beantragten bei den zuständigen Behörden die Aufnahme des Insolvenzverfahrens. Dies sei eine direkte Folge des Unglücks vom 6. Juli, bei dem 47 Menschen ums Leben kamen.
Die aus dem Unglück resultierenden finanziellen Verpflichtungen überstiegen inzwischen das Vermögen der Firmen - einschließlich der zu erwartenden Versicherungsleistungen, sagte der Vorstandsvorsitzende des Mutterkonzerns, Edward Burkhardt. Das Unternehmen werde aber so lange wie nötig mit den Behörden in der kanadischen Provinz Québec zusammenarbeiten, um den Unglücksort zu reinigen.
Die Stadtverwaltung von Lac-Mégantic fordert von MMA acht Millionen kanadische Dollar (rund 5,9 Millionen Euro) für die Aufräumarbeiten. Das Stadtzentrum war bei dem Zugunglück auf einer Fläche von zwei Quadratkilometern völlig verwüstet worden.
Der Güterzug war mit 72 Waggons voller Rohöl mitten in der Stadt entgleist. Mehrere Kesselwagen explodierten, wodurch ein Großbrand ausgelöst wurde. Nach Angaben der Betreiber hatte vermutlich ein Mitarbeiter nicht die Handbremse gezogen, so dass der führerlose Zug in den Ort rollte.