Nach Warnstreiks:Post-Angestellte erstreiten deutliches Lohnplus

Der Konflikt ist beigelegt: Die Gewerkschaft Verdi und das Management der Deutschen Post haben sich auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Die Angestellten erhalten erst 3,1 Prozent mehr, dann nochmal 2,6 Prozent. Auch eine Einmalzahlung soll es geben.

Der Tarifkonflikt bei der Deutschen Post ist beigelegt und damit eine Verschärfung des Arbeitskampfes abgewendet. Nach einem Verhandlungsmarathon von mehr als 20 Stunden einigten sich Management und Gewerkschaft am Freitag in Neuss auf einen neuen Tarifvertrag für die 132.000 Beschäftigten des Unternehmens.

Die Gehälter werden in zwei Schritten erhöht: ab dem 1. August um 3,1 Prozent und ab Oktober 2014 um 2,6 Prozent. Die Steigerung soll mindestens 2200 Euro brutto betragen - falls nicht, wird sie aufgestockt. Darüber hinaus wird die Ausbildungsvergütung rückwirkend zum 1. April 2013 um 6,1 Prozent angehoben. Ursprünglich hatte Verdi sechs Prozent mehr Geld gefordert, mindestens 140 Euro. Außerdem sollte die Postzulage für die rund 43.000 Beamten neu geregelt werden.

Die für die Post noch immer tätigen Beamten erhalten im Juli 2013 und im April 2014 jeweils eine Einmalzahlung von 200 Euro, wie beide Seiten mitteilten. Die Postzulage für die Beamten werde zum Oktober neu geregelt. Dem Unternehmen zufolge wird sie auf durchschnittlich 110 Euro angehoben, womit die Postbeamten mit den übrigen Bundesbeamten gleichgestellt wären. Für Beamte in unteren Einkommensgruppen sei zudem eine zusätzliche Zahlung von 125 Euro pro Jahr vorgesehen.

Schwieriges Briefgeschäft

Das Briefgeschäft der Post ist rückläufig: 2012 verzeichnete das Unternehmen mit insgesamt 7,5 Milliarden zugestellten Briefen ein Minus von drei Prozent. Den Gewinn des Konzerns erwirtschaftet unter anderem das erfolgreiche Paketgeschäft in Deutschland. Hinzu kommt die starke Position auf den Wachstumsmärkten in Asien.

In den vergangenen Tagen hatte Verdi wiederholt zu Warnstreiks aufgerufen. Im gesamten Bundesgebiet legten Briefträger und Mitarbeiter in Verteilzentren zeitweise die Arbeit nieder. Laut Post wurden mehr als neun Millionen Briefe verspätet ausgeliefert. Mittlerweile seien aber alle Sendungen zugestellt worden.

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