Nach Flugverbot für Boeing 787:Dreamliner hebt wieder mit Passagieren ab

Der Dreamliner von Boeing hebt nach Flugverbot erstmals wieder mit Passagieren zu einem kommerziellen Flug ab

Die Zwangspause des "Dreamliner" kostete die US-Fluggesellschaft Schätzungen zufolge rund 600 Millionen Dollar.

(Foto: dpa)

Erstmals nach einem monatelangen weltweiten Flugverbot ist ein Dreamliner wieder regulär mit Passagieren abgehoben. Ethiopian Airlines flog von Addis Abeba nach Nairobi. Die Probleme von Boeing sind damit aber noch lange nicht behoben.

Nach dreimonatigem Flugverbot für alle Dreamliner ist Boeings Prestigeflieger wieder im Einsatz. Als weltweit erste Fluggesellschaft hat die afrikanische Ethiopian Airlines die Maschine wieder auf einem Flug eingesetzt. Es flog ein Dreamliner von Addis Abeba nach Nairobi.

Sämtliche Dreamliner hatten ein Flugverbot erhalten, nachdem eine Batterie an Bord einer in Boston geparkten Japan-Airlines-Maschine Feuer gefangen hatte und eine weitere in einem Flieger von All Nippon Airways während des Flugs geschmolzen war. Boeing setzt Lithium-Ionen-Akkus in dem als besonders sparsam gepriesenen Jet ein, weil sie leichter sind als herkömmliche Batterien. Sie sind aber auch schneller entflammbar.

Am Donnerstag hatte die US-Flugaufsicht FAA nun das neue Batterie-System abgesegnet und das im Januar verhängte Flugverbot aufgehoben, auch wenn die Ermittlungen zu den Ursachen der Batterie-Überhitzung noch nicht abgeschlossen sind. Flugbehörden in weiteren Ländern gaben ebenfalls grünes Licht.

Boeings größter Dreamliner-Kunde, All Nippon Airways, hat für Sonntag einen ersten Testflug mit dem Flugzeug angekündigt. Bevor die japanische Gesellschaft wieder Passagiere mit dem Dreamliner transportieren wird, soll es noch rund 230 weitere Testflüge geben. Auch Rivale Japan Airlines hat für Mai zunächst Testflüge angekündigt, bevor der Dreamliner von Juni an wieder regulär eingesetzt werden soll. Boeing hat die meisten der 50 bereits ausgelieferten Dreamliner nach Japan verkauft.

Während der von den Behörden auferlegten Zwangspause lieferte der Airbus-Rivale keine neuen Maschinen aus. Die Zwangspause für Boeings Dreamliner kostete den US-Hersteller Schätzungen zufolge rund 600 Millionen Dollar. Die japanische Gesellschaft ANA kündigte an, Gespräche mit Boeing über Schadenersatz nach Wiederaufnahme der regulären Flüge führen zu wollen.

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