Nach Auto-Rückrufen:Gewinn von General Motors bricht ein

Nach Auto-Rückrufen: Das Hauptbüro von General Motors in Detroit: Defekte Zündschlösser kommen den US-Autobauer teuer zu stehen.

Das Hauptbüro von General Motors in Detroit: Defekte Zündschlösser kommen den US-Autobauer teuer zu stehen.

(Foto: AFP)

Weltweit sieben Millionen Autos musste General Motors seit Januar zurückrufen - defekte Zündschlösser. Die Panne hat sich massiv auf den Gewinn des US-Konzerns ausgewirkt.

Nach der Pannenserie wegen defekter Zündschlösser ist der Gewinn von General Motors (GM) eingebrochen. Der US-Autobauer verkündete für das erste Quartal 2014 einen Gewinnrückgang von 85 Prozent. Der Opel-Mutterkonzern veranschlagte dabei etwa 1,3 Milliarden Dollar (942 Millionen Euro) für die Rückrufaktionen wegen der Zündungsprobleme und anderer Fahrzeugmängel.

Der Nettogewinn von GM betrug von Januar bis März den Angaben zufolge 125 Millionen Dollar, im Vorjahreszeitraum hatte der größte Autobauer der USA unterm Strich noch 865 Millionen Dollar verdient. Der Umsatz stieg im Vergleich zum ersten Quartal 2013 um 1,3 Prozent auf 37,4 Milliarden Dollar, lag aber leicht unter den Erwartungen der Analysten.

GM hatte im Februar und März auf dem nordamerikanischen Markt 2,6 Millionen Autos unter anderem der Marken Chevrolet, Pontiac und Saturn aus den Jahren 2003 bis 2007 zurückgerufen. Bei den Fahrzeugen können die Zündschlösser während der Fahrt in die Aus-Position springen und so neben dem Motor auch die Elektronik ausschalten. Dies kann dazu führen, dass sich Airbags bei Unfällen nicht öffnen. Mit dem Konstruktionsmangel werden laut GM 31 Unfälle mit 13 Toten in Verbindung gebracht.

Da das Unternehmen schon lange von dem Problem wusste, leiteten der US-Kongress, das Justizministerium und die Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA Untersuchungen wegen möglicher Vertuschung und Fahrlässigkeit ein. Offenbar hatten Ingenieure bei General Motors bereits ab 2001 Kenntnis von den defekten Zündschlössern. In den USA wurden eine Reihe von Schadenersatzklagen gegen den Konzern eingereicht.

Seit Januar musste GM nach eigenen Angaben weltweit rund sieben Millionen Autos zu Reparaturen in die Werkstätten zurückrufen. Für die Kosten bildet der Konzern nun hohe Rückstellungen. Auf die Verkaufszahlen schlägt sich die Rückruf-Welle aber noch nicht nieder: General Motors konnte von Januar bis März 2,4 Millionen Autos absetzen, zwei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

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