Münchner Seminare:Spiel mit dem Feuer

v li Prof Dr Clemens Fuest Praesident des ifo Instituts mit Prof Dr Dr h c mult Hans Werner S

Zwei Professoren, zwei Generationen, ein Institut: Clemens Fuest, 49, Ifo-Präsident (links), und sein Vorgänger Hans-Werner Sinn, 69.

(Foto: Sven Simon/imago)

Ifo-Präsident Clemens Fuest und sein Vorgänger Hans-Werner Sinn streiten über die Zukunft der Eurozone. Fuest wirbt für mehr Marktdisziplin und Risikoteilung. Einig sind sie sich darin, dass die Lage ernster ist als die Stimmung.

Von Tahir Chaudhry

Er gilt als wirtschaftspolitischer Pragmatiker. Doch der Chef des Ifo-Instituts fand bei seinem Vortrag im Rahmen der Münchner Seminare durchaus Worte der Radikalkritik an der Eurozone. "Wir sitzen auf einem Benzinkanister und spielen mit dem Feuer", sagte Clemens Fuest und widersprach damit denjenigen, die glauben, die EU-Krise sei überwunden. Zwar wachse die Wirtschaft wieder kräftig, und es habe, vor allem im Bereich der Banken, wichtige Reformen gegeben. Doch der Aufschwung sei fragil. Die Altlasten der Finanz- und Schuldenkrise seien eine Gefahr für die Stabilität des Euroraums. Fuest sieht "dilettantische Konstruktionsfehler" und gravierende Fehlentwicklungen, die schon bald in die nächste Krise führen könnten. Die Bundesregierung kritisierte der Ökonom für ihre "Kopf-in-Sand-Strategie", die Reformpläne der EU-Kommission bezeichnete er als "Schritt in die falsche Richtung".

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