Münchner Autokonzern:BMW verkauft so viele Autos wie noch nie

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Der Gewinn des Münchner Autoherstellers BMW ist zuletzt überraschend stark gestiegen. Im ersten Halbjahr verkaufte der Konzern gut eine Million Autos - mehr als je zuvor.

  • BMW meldet für das zweiten Quartal Rekordzahlen - und vergrößert den Abstand zu Audi und Mercedes.
  • Mit einer Million Autos hat BMW mehr Autos verkauft als jemals in einem Halbjahr.
  • Die Rendite ist mit mehr als 11 Prozent deutlich höher als bei der Konkurrenz

Absatz und Gewinn stark gestiegen

BMW hält die Konkurrenz weiter auf Abstand. Im zweiten Quartal stieg nicht nur das Ergebnis unerwartet stark, es blieb auch pro verkauftem Auto deutlich mehr Geld hängen als bei Mercedes oder Audi, wie BMW mitteilte. Weil der Münchener Konzern so viele Fahrzeuge seiner drei Marken BMW, Mini und Rolls-Royce auslieferte wie nie zuvor, schnellte in der Kernsparte Automobile der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 23 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro nach oben. Das ist deutlich mehr, als die Rivalen in den vergangenen drei Monaten aufweisen konnten und auch mehr als die 1,8 Milliarden Euro, mit denen Analysten im Schnitt gerechnet hatten.

Jagd auf neue Bestmarke

BMW knackte die Marke von einer Million verkaufter Autos in einem Halbjahr. Nach Angaben von Vorstandschef Norbert Reithofer will der Konzern nun im Gesamtjahr 2014 erstmals mehr als zwei Millionen Neuwagen verkaufen.

Zuletzt profitierten die Münchner von ihrem Modellmix: Sie verkauften vergleichsweise mehr teure und große Autos als kleine und günstigere. So legte etwa die schwere Geländelimousine X5 beim Absatz sogar um fast 50 Prozent zu.

Starker Euro bremst Umsatzzuwachs

Konzernweit wuchs der Umsatz auf 19,9 Milliarden Euro, allerdings fiel das Plus mit 1,8 Prozent vergleichsweise gering aus: Gebremst wurde die Entwicklung durch den starken Euro, der Einnahmen nach der Umrechnung aus anderen Währungen schmälert, wie BMW mitteilte. Das spüren derzeit alle exportstarken Firmen.

Einsparungen bei Forschung und Entwicklung geplant

Trotz der guten Zahlen will auch BMW ähnlich wie die Wettbewerber in den kommenden Jahren sparen - von milliardenschweren Sparprogrammen wie bei Daimler oder Volkswagen ist aber keine Rede. Um "einige hundert Millionen Euro" sollen die Kosten jährlich gedrosselt werden, hieß es nach offiziellen Angaben.

Einen stattlichen Teil könnte schon eine Verringerung der Ausgaben für Forschung und Entwicklung ausmachen. Diesen Posten will Finanzvorstand Friedrich Eichiner nach den zuletzt sehr hohen Aufwendungen wieder zurückfahren.

Rendite höher als bei der Konkurrenz

Vor allem die Konkurrenten Audi und Mercedes erwiesen sich im zweiten Quartal als weniger rentabel: Vor Zinsen und Steuern (Ebit) blieben BMW 11,7 Prozent vom Umsatz als Gewinn. Bei Audi waren es zwischen April und Juni 9,9 Prozent, bei Daimler 7,9 Prozent.

Gutes Geschäft in China

Schub dürfte den Münchnern auch das gute Geschäft in China gegeben haben. Auf dem weltgrößten Automarkt steigerten sie ihren Absatz um mehr als ein Fünftel. Der dortige Gewinn wird gesondert berechnet, weil BMW wie alle Hersteller in China in einem Gemeinschaftsunternehmen mit einem chinesischen Partner produziert. Künftig wollen die Münchner dort mehr Modelle bauen.

© SZ.de/dpa/Reuters/kat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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