Montagsinterview:"Italien ist nie eine geeinte Nation gewesen"

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Adriano Giannola lebt in Neapel und war dort lange Wirtschaftsprofessor. Er erklärt die Gründe für den ökonomischen Rückstand des Südens. Sogar die Mafia verabschiedet sich in den Norden.

Interview von Thomas Steinfeld

Die Bucht von Neapel, links der Vesuv, geradeaus Capri, rechts die Halbinsel Posillipo: Das ist das Panorama, das Adriano Giannola, 71, jeden Tag bewundern kann. Der renommierte Wirtschaftsprofessor sorgt sich um die wirtschaftliche Lage Italiens, besonders des Südens: Die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Schulen sind schlecht, die Menschen wandern ab. Vor ein paar Wochen sorgte Giannola mit Zahlen für Aufsehen. Danach lag das Wachstum von Süditalien in den Jahren 2000 bis 2013 noch unter dem des Krisenstaates Griechenland. Der Norden Italiens wird wirtschaftlich immer stärker, der Mezzogiorno dagegen fällt zurück. Schriftsteller Roberto Saviano hat gerade in einem offenen Brief an Regierungschef Matteo Renzi gewarnt: "Der Süden stirbt." Giannola spricht über die desolate Lage.

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