Möbelhaus:Ikea kommt in die Innenstadt

Bisher betreibt Ikea nur einen einzigen Innenstadt-Laden in Hamburg-Altona. (Foto: Daniel Reinhardt/dpa)
  • Möbel und Köttbullar gibt es künftig in der Fußgängerzone. Ikea will Filialen in den Städten eröffnen.
  • Ein paar Projekte fallen der Abkehr von der grünen Wiese zum Opfer. Möbelhäuser in Bayern und im Ruhrgebiet stehen auf dem Prüfstand.

Von Michael Kläsgen, München

Ikea wird vorerst keine weiteren Einkaufszentren auf der grünen Wiese an der Autobahn errichten. Das Möbelhaus wird in Deutschland nach Standorten in der Nähe der Innenstädte oder auch direkt in den Einkaufsstraßen suchen. Das teilte Ikea am Mittwoch mit. Immobilien von Warenhäusern seien dabei für Ikea interessant, aber auch Flächen in Einkaufszentren. "Wichtig ist eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Auch Kunden ohne Auto müssen uns gut erreichen können", sagte Johannes Ferber, Expansionschef von Ikea Deutschland. Neben Möbeln und Einrichtungsgegenständen sei die Gastronomie fester Bestandteil der neuen Strategie. Köttbullar-Fleischbällchen wird es künftig also auch in den Innenstädten geben, aber nicht in Ikea-Bistros, sondern im Möbelhaus.

Bislang nur ein Standort in der Stadt

Eine Sprecherin begründete den Strategiewechsel mit dem gesellschaftlichen Wandel. Neben der Urbanisierung gehöre der zunehmende Onlinehandel dazu. Um die Lieferzeiten bei Online-Bestellungen zu verkürzen, plant Ikea daher sechs bis neun neue Verteilzentren in Deutschland. Dafür sollen 300 bis 400 Millionen Euro investiert werden.

Der neuen Strategie fallen geplante Möbelhäuser wie das in Bottrop und Castrop-Rauxel zum Opfer. In Bayern wird der Standort Memmingen neu geprüft. Der bisher einzige Ikea-Innenstadt-Laden in Hamburg soll nicht als Vorbild dienen. "Wir wollen individuelle Standorte entwickeln", sagte Ferber, "zum Beispiel ohne komplettes Warenlager".

© SZ vom 05.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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