Mobiltelefone:Apple überholt Samsung

Die Amerikaner verkaufen mehr Smartphones als die Südkoreaner. Das neue iPhone hat die Wende gebracht. Aber: Bei Apple ist trotzdem nicht alles gut.

Das neue iPhone hat noch einmal die Wende gebracht: Apple ist nach einem überraschend starken Weihnachtsgeschäft erstmals seit fünf Jahren wieder der größte Smartphone-Hersteller der Welt. "Wir haben mehr iPhones verkauft als jemals zuvor", sagte Apple-Chef Tim Cook. Die Amerikaner profitierten auch von den Problemen des südkoreanischen Erzrivalen, dessen neues Top-Smartphone Galaxy Note 7 nach Bränden vom Markt genommen werden musste. Apple-Aktien verbesserten sich nachbörslich um drei Prozent. Allerdings sind die kurzfristigen Aussichten nicht rosig, auch weil der starke US-Dollar Apple zusetzt.

Im Weihnachtsquartal setzte der US-Konzern 78,3 Millionen Smartphones ab - 3,5 Millionen mehr als ein Jahr zuvor. Die Expertenschätzungen wurden damit klar übertroffen. Samsung kam laut Marktforscher Strategy Analytics nur auf einen Absatz von 77,5 Millionen Smartphones.

Die Amerikaner spüren die Folgen des starken Dollars

Apple ist seit der Markteinführung vor fast zehn Jahren stark vom iPhone abhängig. Es steht momentan für 69 Prozent der gesamten Erlöse. Zuvor waren die Erlöse drei Quartale in Folge rückläufig gewesen. Firmenchef Cook wurde immer wieder vorgeworfen, anders als sein Vorgänger Steve Jobs zu wenig mit neuen Produkten zu punkten.

Als exportorientiertes Unternehmen spürt Apple den starken Dollar. Daher fällt auch die Prognose für das laufende Quartal vorsichtig aus. Das Apple-Management erwartet lediglich 51,5 bis 53,5 Milliarden Dollar Umsatz. Das ist nicht nur viel weniger als im traditionell stärkeren Weihnachtsquartal, sondern liegt auch unterhalb der durchschnittlichen Analystenschätzung von 53,8 Milliarden Dollar.

Investoren und Analysten schielen bereits auf das nächste Modell, das sich äußerlich wie technisch stärker von den Vorgängern unterscheiden soll. Auf der Suche nach weiteren Wachstumstreibern neben dem iPhone setzt Apple-Chef Cook unter anderem auf die Service-Sparte mit dem App Store, Zahlungsdienstleistungen und der iCloud. Hier solle der Umsatz in den nächsten vier Jahren verdoppelt werden. Das wertvollste börsennotierte Unternehmen der Welt könnte sich aber auch an Übernahmen wagen.

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