Spider-Apps und andere Katastrophen:So schützen Sie Ihr Smartphone im Sommerurlaub

Zusatzgebühren und Auslandspakete - Die neuen Roaming-Regeln

Die Sonne legt den Akku lahm, der Sand verkratzt das Display, und Salzwasser hat noch keinem Handy gut getan: Der Sommer ist eine gefährliche Jahreszeit für Smartphones.

(Foto: dpa-tmn)

Sonnige Traumstrände bedeuten: Hitze, Sand und Wasser - eine gefährliche Kombination für Smartphones. Diese Tipps helfen gegen Spider-Apps und andere Missgeschicke.

Von Helmut Martin-Jung

Ohne Smartphone in den Urlaub fahren? Für neun von zehn Deutschen ist das keine Frage, so der Branchenverband Bitkom. Natürlich kommt das Schlautelefon mit, auch wenn das manchmal keine so schlaue Idee ist. Denn wenn Papa und Mama ständig dienstliche Mails lesen und die Kinder sich nicht von Snapchat und Facebook trennen können, stört das die Urlaubsfreude mitunter beträchtlich, von Entspannung keine Spur.

Es gibt aber auch noch einen anderen Grund, warum das Smartphone und andere elektronische Geräte im Urlaub Sorge bereiten können. Denn, wie der auf Apple-Geräte und Zubehör spezialisierte Händler Gravis weiß, gehen elektronische Geräte in den Sommermonaten besonders häufig kaputt. Die Zahl der Reparaturen nehme um 40 Prozent zu, sagt Dirk Beer, Teamleiter im Technikcenter des Unternehmens. Hier die vier größten Gefahren für Smartphones und E-Reader und die wichtigsten Tipps des Reparatur-Experten.

Gebrochener Bildschirm

Das auch als Spider-App bekannte Malheur kommt in der warmen Jahreszeit häufiger vor, weil die Geräte schnell mal aus den meist nur kurzen Taschen der Sommerkleidung rutschen. Anders als zu Hause haben Smartphones im Urlaub auch keinen festen Platz und fallen leichter mal irgendwo herunter.

Was tun? Vorher Panzerglasfolie aufziehen, schützende Hüllen verwenden. Gefährliche Orte für Smartphones sind: Tischrand, Rucksack-Außentaschen, zu kurze Hosentaschen. Ist das Bildschirmglas gebrochen, eventuell vorhandene Schutzfolie nicht abziehen.

Wasser

Einige Smartphones sind zwar gegen Wasser geschützt, das heißt aber nicht, dass man damit einfach ins Wasser springen kann. Es geht darum, die Geräte davor zu schützen, wenn sie versehentlich ins Spülwasser oder in die Toilette fallen. Das Tückische an Wasserschäden: Sie können erst nach Wochen oder Monaten auftreten, wenn sich die Feuchtigkeit in die aus mehreren Schichten bestehenden Hauptplatinen der Handys vorgearbeitet hat.

Was tun? Ein einfacher Plastikbeutel mit Zip-Verschluss ist eine billige und effektive Schutzmethode, tauchen darf man damit natürlich nicht, aber gegen das versehentliche Ins-Wasser-Springen mit dem Handy in der Hose sollte es reichen. Wenn es doch passiert ist: Gerät ausschalten, wenn möglich, gleich den Akku rausnehmen. Mehrere Tage in grobkörnigem Reis trocknen lassen. Nicht mit Fön, Herd oder Mikrowelle trocknen, nicht pusten.

Oft ist bei irreparablen Schäden nicht der Verlust des Gerätes das Schlimmste, sondern der Daten darauf - regelmäßiges Sichern und Abspeichern etwa von Fotos, Textdateien und Adressen hilft, den ganz großen Datenverlust zu vermeiden.

Hitze

Hohe Temperaturen sind der Feind vieler elektronischer Geräte. Bei Handys sind insbesondere die Akkus empfindlich dagegen. Smartphones sollen nicht in der prallen Sonne liegen oder gar bei sommerlichen Temperaturen im Auto. Dabei können zudem Kleinteile schmelzen, Schäden an Elektronikbauteilen auftreten. Ist ein Handy übermäßig heiß geworden, nicht in den Kühlschrank legen - es könnte sich Kondenswasser bilden. Reparaturexperte Beer schätzt, das zehn bis 15 Prozent aller Probleme mit stark nachlassender Akkukapazität auf Überhitzung zurückgehen.

Was tun? Handy und E-Reader vor Hitze schützen. Nicht aufladen, wenn die Geräte heiß sind. Bei hohen Temperaturen zumindest zum Aufladen aus der Hülle nehmen und auf eine Oberfläche legen, die Wärme ableitet, etwa Glas oder Metall.

Sand

In der Strandtasche hat sich Sand angesammelt, oder in der Hosentasche; schnell dringt der dann in alle Ritzen und Öffnungen ein. Auch die Oberflächen können von groben Sandkörnern zerkratzt werden, besonders gravierend ist das bei den Kameralinsen. In seltenen Fällen sollen schon Akkus explodiert sein, weil Sand zwischen Akkuhülle und Gehäuse eingedrungen war und die Hülle so durchgeschabt wurde.

Was tun: Niemals pusten, Sand und Staub dringen damit nur noch tiefer ein. Stattdessen mit einem feinen Pinsel reinigen oder mit einem Staubsauger (auf niedrigster Stufe) absaugen. Auch hier schützt ein verschließbarer Plastikbeutel einfach, billig und effektiv.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: