Mobilfunk-Vergleich:Aldi-Effekt im Handymarkt

Der Einstieg des Discounters sorgt für Aufregung: Die Konkurrenz holt aus zum Gegenschlag - durchaus erfolgversprechend, wie Stiftung Warentest belegt.

Der Aldi-Billigtarif klingt für viele Kunden verlockend, doch der Vergleich mit anderen Anbietern lohnt sich. Da der Markt derzeit mächtig in Bewegung ist, raten Experten, Verträge mit kurzen Laufzeiten abzuschließen.

Aldi, dpa

Mobil telefonieren per Aldi - günstiger geht es fast nicht. Aber nur fast.

(Foto: Foto: dpa)

Bei rund 700 Alternativen haben selbst Profis Probleme, den passenden Tarif zu finden. Wenn der Kunde aber weiß, ob er wenig, normal, viel oder überwiegend am Wochenende telefoniert oder viele Kurznachrichten (SMS) schreibt, kann er die Auswahl eingrenzen. Auch ist klar: Wer alle zwei Jahre ein neues Modell haben will, kommt mit den Discountern nicht weit. Viele bieten erst gar keine Geräte an.

Aldi-SMS relativ teuer

Wer häufig Kurzmitteilungen versendet, ist möglicherweise bei Blau.de, Simply Prepaid oder Simyo besser als bei Aldi aufgehoben: Mit elf Cent pro SMS sind diese Anbieter fast 27 Prozent günstiger als Aldi.

Dafür liegt der Aldi-Gesprächspreis 0,15 Euro pro Minute in alle Netze. Kommunizieren Aldi-Kunden untereinander, sinken Gesprächspreis pro Minute und sms-Kosten auf fünf Cent. Attraktiv ist überdies die sekundengenaue Abrechnung ab der zweiten Gesprächsminute, die nicht alle Anbieter offerieren.

Konkurrenz nimmt den Preiskampf an

Der Anbieter simplytel kündigte einen neuen Tarif an, der die Aldi-Offerte mit 14 Cent je Minute in alle Netze unterbietet. Auch die Anbieter klarmobil (Mobilcom) und easyMobile (Talkline) zogen noch vor dem Start von Aldi Talk nach und ermöglichen ihren Kunden zumindest bis Ende Februar 2006 mobiles Telefonieren für 14 Cent je Minute in alle Netze.

Wenigtelefonierer sind nach Ansicht von Experten und Verbraucherschützern bei den Billiganbietern generell gut aufgehoben: Das 15-Euro-Startguthaben von Aldi ist ein Jahr lang gültig. Wer 30 Euro auflädt, kann sogar 24 Monate davon zehren.

Viel-, Normal- oder Wenigtelefonierer?

Normaltelefonierer könnten sich für den 14-Cent-Tarif von The Phone House, Debitel Light oder Blau.de interessieren. Bei Debitel und Blau.de kostet die Minute 16 Cent. Im FairPlay-Tarif von Conrad zusammen mit E-Plus zahlen Kunden ins deutsche Festnetz nur neun Cent pro Minute, in die Mobilfunknetze aber 25 Cent. Dafür erwarten The Phone House und Conrad einen Mindestumsatz pro Monat von 9,90 Euro beziehungsweise 9,95 Euro.

Bei diesen Anbietern sowie bei Aldi gibt es im Gegensatz etwa zu Tchibo auch keine verbilligten Handys. Das MD 97 100 kostet bei Aldi beispielsweise 59,99 Euro.

Für Vieltelefonierer mit gutem E-Plus-Empfang, die meist ins Festnetz oder andere E-Plus-Anschlüsse anrufen, ist das neue E-Plus-Angebot Base interessant. Deutschlands erste Handy-Flatrate lohnt sich vor allem für Vieltefonierer, die bislang Rechnungen von monatlich deutlich mehr als 25 Euro hatten.

Denn für 25 Euro Festpreis können Base-Kunden im E-Plus- und Festnetz unbegrenzt telefonieren. Gespräche in andere Netze kosten 25 Cent pro Minute. E-Plus entlässt seine Kunden dafür schon nach einem statt den üblichen zwei Jahren aus dem Vertrag. Ein subventioniertes Handy gibt es auch hier nicht.

Eine Tabellen zu acht untersuchten Billiganbietern hat die Stiftung Warentest online veröffentlicht.

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