Bernard Arnault, 63, reichster Mann Frankreichs, soll fast sein ganzes Geld nach Belgien geschafft haben. Das schreibt die linke Tageszeitung Libération ohne Angaben von Quellen. Der Luxuskonzern LVMH, dessen Chef und größter Anteilseigner Arnault ist, wollte sich dazu nicht äußern.
Arnault hatte wie zuvor der Sänger Johnny Hallyday und der Schauspieler Gérard Depardieu versucht, die belgische Staatsangehörigkeit zu bekommen. Die belgischen Behörden lehnten das aber in den Fällen Arnault und Hallyday ab.
Belgien ist für reiche Franzosen ein Refugium, weil sie dort weniger Steuern zahlen müssen als in Frankreich. Arnault ist neben Depardieu einer der prominentesten Gegner der 75-Prozent-Steuer für Einkommen ab einer Millionen Euro, die die linke Regierung einführte.
Der Geschäftsmann war bereits Anfang der achtziger Jahre vorübergehend in die USA ausgewandert, nachdem der Sozialist François Mitterrand gewählt worden war.
Libération berichtet, Arnault habe nun sein Vermögen transferiert, um den "Fortbestand und die Vollständigkeit" seiner Unternehmens-Gruppe im Falle seines plötzlichen Ablebens zu sichern. Juristisch sei dies in Frankreich nicht möglich gewesen. Arnault habe seinen Anteil an LVMH in eine seiner belgischen Gesellschaften übertragen. Die Nutzungsrechte hätten fortan seine fünf Kinder.
Im Falle seines Todes sollen fast 80 Prozent der Familienholding an die belgische Stiftung Protectinvest gehen. Diese solle bis 2023 sicherstellen, dass die Kinder zwar ihre Dividenden erhielten, aber ihre Anteile nicht verkaufen und auch ihr Stimmrecht nicht ausüben könnten.