Mannesmann-Prozess:Ackermann bangt um seinen Arbeitsplatz

Heute fällt die Entscheidung, ob der Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann und fünf weitere Angeklagte erneut auf die Anklagebank müssen. Sollte das Vefahren um Millionen-Abfindungen neu aufgerollt werden, rechnen Insider mit dem Rücktritt Ackermanns. Über mögliche Nachfolger wird bereits spekuliert.

Der Bundesgerichtshof urteilt über die Freisprüche des Landgerichts Düsseldorf vom Juli 2004, das die Zahlung von Millionenprämien bei der Mannesmann-Übernahme durch den Mobilfunkkonzern Vodafone nicht als strafbare Untreue eingestuft hatte.

Mannesmann-Prozess: In Bedrängnis: Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann

In Bedrängnis: Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann

(Foto: Foto: dpa)

In der Verhandlung im Oktober hatte der BGH deutliche Skepsis an dem Düsseldorfer Spruch erkennen lassen; sollte er das Urteil kippen, wird das Verfahren neu aufgerollt.

"Ich favorisiere internen Kandidaten"

Bereits jetzt gibt es Diskussionen darüber, wie das Unternehmen im Falle eines Rücktritts Ackermanns im Hinblick auf die Regelung Nachfolge reagieren soll: "Ich favorisiere sehr stark einen internen Kandidaten. Nur wenn das nicht möglich ist, würden wir außerhalb der Bank suchen", sagte der Aufsichtsratschef der Deutschen Bank, Rolf Breuer, der Financial Times (FT)der Internet-Ausgabe der Financial Times Deutschlandzufolge.

Laut dem Bericht stellte Breuer seinen Aussagen die Worte 'Ich habe meine Denkkappe auf' voran. In der FTwurde Breuer aber auch mit den Worten zitiert, der Aufsichtsrat sei überzeugt, dass sich Ackermann richtig verhalten habe und dass die Bank ihn zum Bleiben auffordern würde, auch wenn Ackermann bei einem neuen Prozess eine schwierige Zeit vor sich hätte.

Der FTzufolge gilt als Favorit für eine mögliche Nachfolge von Ackermann Rainer Neske, der derzeit das Geschäft mit Privatkunden bei der Deutschen Bank leite.

Zwickel mitangeklagt

In dem spektakulären Prozess geht es um Zahlungen von insgesamt 57 Millionen Euro an Manager und Ex-Vorstände. Mitangeklagt sind der Ex-IG-Metallvorsitzende Klaus Zwickel und der frühere Aufsichtsratsvorsitzende Joachim Funk, die an der Prämienentscheidung beteiligt waren, sowie Ex-Mannesmannchef Klaus Esser.

Er hatte nach der 188 Milliarden Euro teuren Übernahmeschlacht - zusätzlich zur vertraglichen Abfindung von rund 15 Millionen Euro - einen Bonus von 16 Millionen Euro bekommen.

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