Madeleine Schickedanz:Einfach weg damit

Biete zwei Häuser in St. Moritz, bitte um Entschuldung: Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz trennt sich von zwei Villen - doch der Ausverkauf ist noch nicht vorbei.

Erst vor wenigen Monaten jammerte Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz auf ziemlich hohem Niveau. Einkaufen - nur noch beim Discounter. Essen gehen? Höchstens in die Pizzeria um die Ecke. Von 600 Euro im Monat lebe sie, weil ihr Drei-Milliarden-Euro-Aktienpaket nur noch 27 Millionen Euro wert sei, sagte sie. Jetzt hat die Frau, die einmal zu den reichsten Deutschen zählte, Kasse gemacht - weil sie zwei Schweizer Villen verkaufte.

Madeleine Schickedanz: Madeleine Schickedanz zählte früher zu den reichsten Deutschen - doch mit Arcandor hatte sie kein Glück.

Madeleine Schickedanz zählte früher zu den reichsten Deutschen - doch mit Arcandor hatte sie kein Glück.

(Foto: Foto: dpa)

Ran an den Schuldenabbau

47 Millionen Euro soll Schickedanz für die beiden Häuser in St. Moritz erlöst haben. Mit dem Geld solle ein Teil der Schulden getilgt werden, wie ein Vertrauter der einstigen Milliardärin der Bild am Sonntag bestätigte.

Der Verkauf der beiden Häuser gilt dem Blatt zufolge als zweitgrößter Immobiliendeal in der Geschichte von St. Moritz, das zu den zehn teuersten Wohnorten der Welt zählt.

Schickedanz will mit dem eingenommenen Geld die Darlehensschuld von geschätzt 200 Millionen Euro bei der Bank Sal. Oppenheim reduzieren. Das Darlehen, das sie für den vergeblichen Versuch der Rettung des Arcandor-Konzerns aufgenommen hatte, ist mit insgesamt elf wertvollen Immobilien gesichert. Dazu gehört auch Schickedanz' Elternhaus im fränkischen Hersbruck.

Der Vertraute sagte dem Blatt, Schickedanz hoffe, durch die Veräußerung der verbliebenen neun Immobilien zu einem "marktgerechten Preis" in diesem Jahr "zu einer gütlichen Einigung" mit der Bank Sal. Oppenheim zu kommen.

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