Lufthansa:Ufo-Streik sorgt für Chaos

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Die Gewerkschaft fordert "klare Zusagen" von Lufthansa. Es könnte der bislang längste Streik in der Geschichte des Unternehmens werden. Er soll acht Tage dauern. Viele Flüge fallen aus.

Von Jens Flottau, Frankfurt

Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (Ufo) setzt ihren Streik bei Lufthansa auch an diesem Samstag fort. Laut Ufo sind zwischen sechs und 22 Uhr die Kurz- und Mittelstreckenmaschinen der Airbus- A320- und Boeing- 737- Familie in Frankfurt betroffen. In Düsseldorf sollen alle Lufthansa-Flüge bestreikt werden. Die Lufthansa arbeitete an einem Notflugplan.

Bereits am Freitag hatte die Fluggesellschaft 290 Flüge von rund 1800 geplanten Verbindungen streichen müssen, nachdem die Gewerkschaft ihre Mitglieder ebenfalls an den Standorten Frankfurt und Düsseldorf dazu aufgefordert hatte, die Arbeit niederzulegen. Einige Langstreckenverbindungen wurden daraufhin nach München verlegt, damit die Passagiere von dort aus zu ihren Zielflughäfen weiter reisen konnten. Am Sonntag soll nicht gestreikt werden.

Ufo hat damit den nach aktuellem Stand längsten Streik in der Geschichte der Lufthansa begonnen, denn er soll insgesamt acht Tage dauern. Die Gewerkschaft will allerdings immer nur kurzfristig ankündigen, wo genau die Arbeit niedergelegt wird. Ufo-Chef Baublies machte allerdings deutlich, dass der Streik nicht über den kommenden Freitag hinaus verlängert werden soll. Ob er abgekürzt werde, hänge davon ab, ob Lufthansa "klare und rechtsverbindliche Zusagen" gebe, so Baublies. "Ein Streik ist kein Selbstzweck, aber derzeit ist dies (ein Abbruch) absolut nicht zu erwarten." Ufo sei von vorneherein klar gewesen, dass ein Warnstreik nicht helfe, sondern dass die Auseinandersetzung "ein längerer Prozess" werde.

Lufthansa kritisierte die von der Ufo gewählte Streiktaktik. Weil sie erst kurzfristig darüber informiere, wo genau gestreikt werde, sei es für Lufthansa besonders schwierig, ihre Kunden auf dem Laufenden zu halten und gegebenenfalls alternative Flugmöglichkeiten zu erarbeiten.

Ufo hatte am Donnerstag das Angebot der Lufthansa zur Übergangs- und Altersversorgung endgültig abgelehnt. Die beiden Seiten sind sich einig, dass aus Kostengründen die Betriebsrente von einem garantierten Auszahlungsbetrag auf eine garantierten Beitrag umgewandelt werden soll. Allerdings streiten sie über Zinssätze und andere Aspekte.

© SZ vom 07.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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