Lufthansa:Flugbegleiter wollen vermitteln

Im anhaltenden Konflikt der Lufthansa mit ihren Piloten meldet sich nun die Gewerkschaft der Flugbegleiter zu Wort. Sie will einen Vermittlungsversuch starten.

In dem seit einem Jahr tobenden Arbeitskonflikt der Lufthansa mit ihren Piloten startet nun auch die Flugbegleitergewerkschaft Ufo einen Vermittlungsversuch. Ufo wolle sich mit der Lufthansa-Spitze und dem Vorstand der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) zusammensetzen, um verbindliche Vereinbarungen zur weiteren Vorgehensweise abzustimmen, teilte der Ufo-Vorstand am Montag mit. Ein Mediator solle dabei schlichtend eingreifen. "Wir wollen solch einen Prozess lediglich anstoßen - die Durchführung obliegt dann allen Parteien gemeinsam", hieß es. Der Aufruf der Kabinenpersonalgewerkschaft ist dabei nicht selbstlos, da Ufo derzeit in Tarifverhandlungen mit der Fluggesellschaft steckt. "Wir erleben, dass die Management-interne Suche nach der richtigen Strategie sehr volatil ist und der Konflikt mit der VC fast alles überlagert." Zudem sehe sich die Konzernführung wegen des lang anhaltenden Streiks zu strategischen Entscheidungen gezwungen, die alle 120 000 Mitarbeiter der Lufthansa beträfen.

Der größte Luftfahrtkonzern Europas gründet derzeit unter der Marke Eurowings zwei neue Billig-Gesellschaften für die Kurz- und Langstrecke, die mit bis zu 40 Prozent niedrigeren Kosten arbeiten sollen. Die Piloten gehen deshalb gegen solch einen Schritt vor und haben allein in der Vorwoche vier Tage in Folge gestreikt. Der Schaden daraus dürfte sich auf etwa 40 Millionen Euro summieren. Seit Beginn des Tarifkonflikts vor einem Jahr legten die Piloten bereits 15-mal die Arbeit nieder. Offiziell kämpfen sie für die Beibehaltung der betriebsinternen Frührentenregelung. Die Lufthansa argumentiert, dass diese sogenannte Übergangsversorgung nicht mehr finanzierbar sei. Und die Gründung von Eurowings könne nicht in Tarifgesprächen verhandelt werden, da es sich dabei um eine strategische Entscheidung des Vorstands handle, bei der die Gewerkschaft nichts mitzureden habe.

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