Logistikbranche:Die Post will mehr aus sich machen

Der Logistikdienstleister Deutsche Post hat viele Schwachpunkte in der eigenen Struktur entdeckt. Nun soll alles anders werden.

Die Deutsche Post will sich mit neuer Struktur effizienter und profitabler machen. Künftig soll der Konzern zwei Säulen haben, das angestammte Briefgeschäft und die Logistik, wie das im Dax notierte Unternehmen am Mittwoch in Bonn mitteilte.

Postchef Appel

Postchef Appel: "Wir müssen den Konzern nicht neu erfinden".

(Foto: Foto: Getty)

Unter dem Dach DHL werden die Sparten Global Forwarding/Freight, Express und Supply Chain integriert. Daher verpasst sich die Post einen neuen Namen und heißt künftig Deutsche Post DHL.

"Enormes Potenzial"

"Wir müssen den Konzern nicht neu erfinden, sondern mehr aus dem machen, was wir haben", sagte Unternehmenschef Frank Appel.

"Diese Firma hat enormes Potential, diese Firma hat dieses Potential aber bisher nicht gehoben", sagte Appel. Die Post-Aktie stieg in einem positiven Marktumfeld um 1,5 Prozent auf 7,51 Euro.

Grundlage der neuen Stoßrichtung war eine Analyse der Schwachstellen und Potentiale des Unternehmens, teilte die Post mit.

Einzelteile besser zu verzahnen

Die Spar- und Effizienzprogramme griffen zwar, reichten aber nicht aus, um den Konzern auf die richtige Spur zu setzen. Die einzelnen Geschäftsfelder müssten noch enger miteinander zusammenarbeiten. DHL könne den Umsatz erheblich steigern, wenn die logistischen Anforderungen der Kunden bereichsübergreifend erfüllt würden. "Im Kern geht es darum, die Einzelteile des Unternehmens besser miteinander zu verzahnen", sagte Appel.

Durch die Verzahnung der drei Sparten wollen die Bonner DHL auch profitabler machen. Künftig sollen sämtliche Bereiche organisch um ein bis zwei Prozent mehr wachsen als der Markt.

Bei der Profitabilität und der Kapitalrendite will sie im oberen Viertel vergleichbarer Konkurrenten abschneiden. Treiber des DHL-Wachstums sollen Branchenlösungen für einzelne Sektoren sein, wie Automobil, Technologie und Life Science. Darüberhinaus setzt DHL auf spezifische Lösungen für einzelne Kunden.

Die Post setzt neben dem Fokus auf Umsatz- und Gewinnsteigerung auch auf weitere Einsparungen. So dreht Finanzvorstand John Allan an den indirekten Kosten, um sieben Milliarden Euro einzusparen.

Davon sollen bis 2010 eine Milliarde Euro realisiert werden. In der IT will die Post über die Konsolidierung von Rechenzentren und Service-Standorten 1,4 Milliarden Euro einsparen.

Die Vermarktung und der Vertrieb soll mit 2,2 Milliarden Euro den höchsten Sparanteil aller Bereiche beitragen, Finanzen und Personalwesen liefern den Rest. Jede Abteilung und jeder Funktionsleiter hat Sparziele erhalten, die er erreichen oder übertreffen soll.

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