Lieferung von Flugzeugen nach Indonesien:Boeing vereinbart Megadeal

Boeing hat wohl das größte Geschäft seiner Geschichte besiegelt, US-Präsident Obama war höchstpersönlich dabei: Der Flugzeugbauer hat in Indonesien die Lieferung von 230 Maschinen vereinbart. Es könnte für den amerikanischen Airbus-Rivalen ein Rekordauftrag von bis zu 36 Milliarden Dollar werden.

Boeing hat eine Glückssträhne: Nachdem der US-Flugzeugbauer erst vor wenigen Tagen einen Auftrag über bis zu 26 Milliarden Dollar ergattern konnte, darf der Airbus-Rivale nun sogar auf eine Bestellung von bis zu 36 Milliarden Dollar hoffen. Das wäre neuer Rekord.

Lieferung von Flugzeugen nach Indonesien: Ein Modell des Mittelstreckenjets vom neuen Typ 737 Max, der Boeing gerade ein einträgliches Geschäft beschert hat.

Ein Modell des Mittelstreckenjets vom neuen Typ 737 Max, der Boeing gerade ein einträgliches Geschäft beschert hat.

(Foto: AP)

Die indonesische Fluggesellschaft Lion Air ist einen Vorvertrag über 230 Mittelstreckenjets vom Typ 737 eingegangen - 201 davon vom neuesten Typ 737 Max. Zudem erwägt Lion Air, 150 weitere Maschinen abzunehmen.

"Die 737 Max ist die Zukunft von Lion Air", sagte Gründer und Firmenchef Rusdi Kirana laut Mitteilung auf Bali. Lion Air ist die größte Inlands-Fluggesellschaft Indonesiens. Die Linie betreibt momentan 178 Maschinen des Vorgängertyps.

Der Bekanntgabe des Megageschäfts wohnte auch US-Präsident Barack Obama bei, der zu einem Gipfeltreffen mit asiatischen Staats- und Regierungschefs angereist war. Er hatte den bevorstehenden Deal in groben Zügen schon bei seiner Ankunft in Indonesien ausgeplaudert.

"Win-win-Situation"

Für den europäischen Rivalen Airbus ist der Auftrag ein Schlag ins Kontor. Denn Boeing hat damit plötzlich Erfolg in einer Flugzeugklasse, die Airbus bislang fest im Griff hat. Das deutsch-französisch-britische Unternehmen hatte mit dem modernisierten A320neo über Monate fast jeden Auftrag bei den Kurz- und Mittelstreckenjets gewonnen. Erst nach langem Zögern entschied sich Boeing, auch seine 737 einer Renovierung zu unterziehen. Beide Hersteller versprechen sich vor allem einen reduzierten Spritverbrauch dank neuer Triebwerke.

Alleine 21,7 Milliarden Dollar des Lion-Air-Auftrags entfallen auf die erhoffte Festbestellung, weitere 14 Milliarden Dollar auf die Optionen. Allerdings handelt es sich dabei um Listenpreise, bei derart großen Bestellungen sind satte Rabatte üblich. Insgesamt hat Boeing die 737 Max seit ihrer Ankündigung im August 700 Mal an den Mann bringen können. Auch die Leasinggesellschaft ACG plant, 35 der Maschinen abzunehmen, wie Boeing parallel bekanntgab.

Nach Angaben des US-Präsidialamts sichert das Geschäft mehr als 110.000 amerikanische Arbeitsplätze. Obama sprach von einer Win-win-Situation für beide Seiten. Der US-Präsident befindet sich gerade auf einer neuntägigen Asien-Pazifik-Reise.

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