Lebensmittel:Verbraucherschützer kritisieren Miniportionen

Angaben zu den Nährwerten in Lebensmitteln, wie etwa zu Zucker, Fett oder Salz, sind oft irreführend, kritisieren Verbraucherzentralen. Hersteller rechneten ihre Produkte mit Miniportionen gesund.

Verbraucherschützer kritisieren die freiwillige Kennzeichnung von Portionsangaben auf Lebensmittelverpackungen als oft "unsinnig und verwirrend". Einige Hersteller rechneten ihre Produkte mit Miniportionen gesund, sagten die Verbraucherzentralen am Mittwoch, nachdem sie 211 Lebensmittel getestet hatten. Vor allem bei Süßwaren entsprechen die Portionsgrößen oft nicht der Realität. Fruchtgummischlangen oder Schokoladenriegel würden für die Portionsangabe willkürlich geteilt: "Wer isst nur ein Drittel eines Schokoriegels oder zwei Drittel einer Gummischlange?", so die Verbraucherzentralen. In dieser Form böten Portionsangaben keine Orientierung beim Einkauf. Die Verbraucherschützer forderten Anbieter und Gesetzgeber auf nachzubessern. Realistische Größen seien etwa ein Becher oder ein Riegel. Der Gesetzgeber solle demnach eine farbige, vereinfachte Nährwertkennzeichnung auf Basis einheitlicher Werte wie 100 Gramm oder 100 Milliliter auf den Weg bringen. Namhafte Lebensmittelhersteller haben eine Ampelkennzeichnung pro Portion vorgeschlagen. Doch "willkürlich festgelegte Portionsgrößen" bergen laut den Verbraucherschützern die Gefahr, dass Verbraucher über die tatsächliche verzehrte Menge von Zucker, Fett oder Salz getäuscht werden.

© SZ vom 01.03.2018 / AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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