Lebensmittel:Schummeln auf dem Etikett

Bio-Apfelbrause ohne Apfelsaft, Pesto ohne Pinienkerne und ach so gesunde Kinder-Produkte mit viel Zucker: Die Beschreibung von Lebensmitteln ist oft irreführend. Ein Überblick über dreist formulierte Etiketten in Bildern.

Marlene Weiss

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Quelle: foodwatch

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Bio-Apfelbrause ohne Apfelsaft, Pesto ohne Pinienkerne und ach so gesunde Kinder-Produkte mit viel Zucker: Die Beschreibung von Lebensmitteln ist oft irreführend. Ein Überblick über dreist formulierte Etiketten in Bildern.

Mangelnde Phantasie ist der Lebensmittelindustrie nicht vorzuwerfen. Auf den Etiketten ihrer Produkte ist viel von traditionellen Rezepten die Rede, von liebevoller Zubereitung und gesunden Zutaten. Doch im Kleingedruckten steht davon dann oft nicht mehr allzu viel. In seinem Buch Die Essensfälscher prangert Thilo Bode, Gründer der Verbraucherorganisation Foodwatch, die Marketingtricks der Branche an. Etwa bei den Essiggurken der Marke Kühne, verkauft unter dem klangvollen Namen "Schlemmertöpfchen - Feine Gürkchen": Was ist da drin? Gurken, ja, das schon. Aber auch Glukose-Fruktose-Sirup, natürliche Aromen, Farbstoff Riboflavin, ...

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... nicht unbedingt das, was der Kunde bei "Gürkchen, mit Kräutern verfeinert" erwartet hätte. Dabei sind laut Etikett nur erlesene Kräuter, Liebe und Leidenschaft des Schlemmertöpfchens Geschmacksgeheimnis.

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Der Schlagsahneersatz "Rama Cremefine" wird als "die leichte Sahnealternative" beworben. Tatsächlich enthalte die Wasser-Milch-Pflanzenfettmischung weniger Fett als Schlagsahne, erläutert Bode, aber eben auch Verdickungsmittel und Aromen - und sei dazu noch doppelt so teuer wie normale Schlagsahne. Stattdessen lieber Joghurt oder saure Sahne verwenden, rät der Verbraucherschützer.

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Ähnlich schlecht kommt die "Milchschnitte" weg. "Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch", wird der Ferrero-Klassiker beworben. Dabei besteht die "Milchschnitte" zu mehr als 50 Prozent aus Zucker und Fett.

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"Funny-Frisch Chipsfrisch leicht" enthält zwar weniger Fett als andere Chipssorten, aber mit 24 Prozent immer noch nicht eben wenig. 100 Gramm der Kartoffelchips enthalten immerhin 472 Kilokalorien, fast so viel wie ein Big Mac ...

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... und wer nach dem Salz-Exzess seinen Durst mit Orangensaftersatz stillt, verbessert seine Gesundheitsbilanz nicht wirklich. Viele Kindergetränke wie "Capri-Sonne" kommen mit Orangen vor allem indirekt in Berührung, nämlich über das Bild auf der Verpackung, ...

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... denn im Inneren des 200-Milliliter-Beutels sind nach Angaben von Foodwatch nur etwa 14 Milliliter Orangensaft. Der Rest? In erster Linie Zuckerwasser.

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Beim gegrillten Gemüse der Marke Bertolli bemängelt Foodwatch die angeblich "verbesserte Rezeptur": Nach der Umstellung landeten Hefeextrakt, zusätzliche Aromen und Zitronensäure in der Pastasauce.

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Das grüne Pesto der gleichen Marke schneidet nicht besser ab: Die traditionellen Zutaten Pinienkerne und Olivenöl enthält es nur in Kleinstmengen, stattdessen kommen vor allem Cashewnüsse und Sonnenblumenöl zum Einsatz. Der Bertolli-Verbraucherservice begründete das Foodwatch gegenüber damit, dass Sonnenblumenöl eben geschmacksneutral sei. So habe das Pesto den Geschmack, den der deutsche Verbraucher erwarte.

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Auch bei Bioprodukten hat die Vermarktung manchmal nicht viel mit dem Inhalt zu tun: Die Apfel-Birnen-Brause "Beo Heimat" beispielsweise enthält weder Äpfel noch Birnen.

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Das Danone-Joghurtgetränk "Actimel" aktiviert laut Verpackung die Abwehrkräfte - wissenschaftlich nachweisen lässt sich allerdings nicht, dass er darin Naturjoghurt überlegen ist. Der einzige eindeutige Unterschied liegt im Preis: Actimel ist deutlich teurer als normaler Joghurt.

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Eher eine Süßigkeit als ein Fitmacher: Frühstücksflocken enthalten oft jede Menge Zucker. Die Getreideflocken "Fitness Fruits" von Nestlé etwa bringen es auf rund ein Drittel Zuckeranteil.

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"Yogurette" mag vielleicht etikettgemäß "joghurt-leicht" schmecken, mit der Wirkung auf die Fettpölsterchen hat das jedoch nur bedingt etwas zu tun: Die Schokoriegel enthalten mehr Kalorien und Fett als Vollmilchschokolade.

© sueddeutsche.de
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