Landwirtschaft:Bauern fürchten wegen Billigpreisen um Existenz

Aktionstag in Berlin: Die deutschen Landwirte appellieren an Verbraucher und Supermärkte, den anhaltenden Trend zu Niedrigpreisen für Lebensmittel zu stoppen.

Von Markus Balser, Berlin

Deutschlands Landwirte appellieren an Verbraucher und Supermärkte, den Trend zu Niedrigpreisen für Lebensmittel zu stoppen. "Derzeit kommt beim Bauern immer weniger an, so dass zahlreiche Betriebe um ihre Existenz bangen müssen", sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied. Oft erreichten die Produzenten weniger als ein Viertel der Ladenpreise. Dem Verband zufolge erlebt die deutsche Landwirtschaft eine tief gehende und anhaltende Preiskrise. Sie sei in der Bedeutung für die Branche vergleichbar mit der Relevanz der Finanzkrise 2008 und 2009 für andere Industrien. Seit 2013 sind den Angaben zufolge die Preise für Schweinefleisch, Milch und Getreide stetig gesunken. Sie hätten mittlerweile ein Niveau erreicht, das keine wirtschaftliche Perspektive mehr zulasse. Angesichts stark gesunkener Weltmarktpreise sind die Einkommen vieler Höfe drastisch eingebrochen. Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) nannte das Anliegen der Bauern berechtigt: "Unsere qualitativ hochwertigen Lebensmittel dürfen nicht zu Billigpreisen verschleudert werden." Der Bauernverband fürchtet, dass die laufende Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel den Druck noch verschärft.

© SZ vom 24.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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