Landesbanken:Radikale Neuordnung

Reform im Bankensektor: Die Sparkassen wollen die sieben noch eigenständigen Landesbanken in drei große Blöcke im Norden, Mitte und Süden Deutschlands bündeln.

Die 430 Institute, denen die Landesbanken zu einem Teil gehören, hätten sich erstmals auf eine gemeinsame Strategie zur Fusion geeinigt, berichteten Handelsblatt und Financial Times Deutschland (FTD) übereinstimmend. Die Sparkassen streben demnach drei Blöcke an: Die BayernLB und die LBBW sollten mit Teilen der WestLB vereinigt werden, die Helaba solle den anderen Teil der WestLB übernehmen, und die NordLB und HSH Nordbank sollten den dritten Block bilden. In einem zweiten Modell soll neben die drei Blöcke noch das Fondsgeschäft der Dekabank, der Zentralbanken der Sparkassen, gestellt werden.

Teil der Geschäfte sollen aufgegeben werden

Die Sparkassen streben den Berichten zufolge an, zusammen mit der Fusion auch die Geschäfte der Landesbanken vollkommen neu zu ordnen: Dabei sollten die öffentliche Institute zunächst einen Teil ihrer Geschäfte aufgeben. Nach der Fusion zu den drei Blöcken sieht das Sparkassen-Konzept den Zeitungen zufolge vor, ähnliche Geschäftsfelder gemeinsam zu betreiben und einige Kompetenzen bei einem einzelnen Block zu bündeln.

Die Sparkassen drängen schon seit längerem auf die Bildung größerer Einheiten der Landesbanken, um die Risiken zu verkleinern.

Viele Landesbanken haben sich in den vergangenen Jahren teils heftig verspekuliert und vor allem im Zuge der Finanzkrise hohe Verluste hinnehmen müssen. Viele Landesbanken wollen das Bankenrettungspaket der Bundesregierung in Anspruch nehmen oder prüfen dies zumindest. Laut Handelsblattund FTD nimmt auch der Druck aus der Bundesregierung für eine Neuordnung der Landesbanken zu. Widerstand könnte aus den Ländern kommen, die ihre Hoheit über die Institute oft vehement verteidigen.

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