Seit Jahren schon steckt die HSH Nordbank in der Krise: Vor allem die anhaltend schwache Konjunktur auf den Schifffahrtsmärkten macht der Landesbank zu schaffen. Immer wieder hatten die Eigentümer, Hamburg und Schleswig-Holstein, die die Bank 2009 retten mussten, daher Schwierigkeiten, geeignete Vorstände für die Führung der Landesbank zu gewinnen. Allein zwei Vorstandschefs mussten das Haus in den vergangenen Jahren verlassen, andere Manager gingen freiwillig. Die Bank gilt als größtes Sorgenkind unter den Landesbanken.
Daher dürfte es bei Mitarbeitern und Kunden gut ankommen, dass die Eigentümer nun frühzeitig die Weichen für die künftige Führung der Bank stellen konnten. Wie die HSH am Freitag mitteilte, verlängerten die Eigentümer die Verträge von Finanzvorstand Stefan Ermisch, früher Finanzvorstand bei der BayernLB, und Firmenkundenvorstand Matthias Wittenburg um weitere drei Jahre. Ermisch wurde zudem zum Stellvertreter von Vorstandschef Constantin von Oesterreich ernannt, dessen Vertrag zwar erst im Herbst 2017 ausläuft, der aber zeitweise als amtsmüde galt. Vergangenes Jahr hieß es, Ermisch und Wittenburg liebäugelten eher mit einem Abschied.
Weil die Bank von den Ländern Staatshilfe erhalten hat, darf sie den Vorständen auf Geheiß der Wettbewerbsbehörde in Brüssel maximal 500 000 Euro Jahresgehalt zahlen. Dies ist zwar inzwischen vergleichbar mit der Vergütung anderer Bankvorstände in Deutschland, allerdings liegen ihre Pensionsansprüche deutlich niedriger.
Im Alltagsgeschäft lief es für die HSH im ersten Quartal passabel. Wie viele andere Kreditinstitute profitierte das Haus von der niedrigen Vorsorge für faule Kredite. Solche Nachrichten dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es hinter den Kulissen brodelt. Erst vergangene Woche wies die Ratingagentur Fitch auf die anhaltenden Schwächen der Bank hin.